Full text: Die Aller und die Ems (Band 4)

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haft ist. — Zur Verbesserung der Abflußverhältnisse sind außerdem an ver— 
schiedenen Stellen Begradigungen durch Herstellung von Durchstichen ausgeführt 
worden; doch ist auch dies lediglich den jeweiligen Bedürfnissen entsprechend ohne 
einheitlichen Plan geschehen. 
Wie schon oben ausgeführt ist, sind Deiche, die den Pochsand und das 
schädliche Stoffe enthaltende Wasser von den am Flusse liegenden Ländereien ab— 
halten sollen, an der Innerste im großen Umfange vorhanden. Von Langels— 
heim bis zur Feldmarkgrenze zwischen Sehlde und Heere treten die Deichanlagen 
zwar häufig auf, doch bestehen sie hier meist aus einzelnen Stücken, die nach und 
nach von den Anliegern gegen das schädliche Wasser errichtet worden sind. 
Zwischen dieser Feldmarkgrenze und Hildesheim ist aber auf beiden Ufern eine 
zusammenhängende Eindeichung vorhanden, soweit nicht das unmittelbar an den 
Fluß herantretende höhere Gelände Deiche unnöthig macht. Unterhalb Hildesheim 
sind dagegen wiederum in den Eindeichungen große Lücken vorhanden, weil hier 
die schädlichen Wirkungen von den Anwohnern nicht mehr so gefürchtet werden 
wie weiter oberhalb. 
Die Deiche sind meist Winterdeicho, die allerdings nicht überall hoch genug 
sind, um auch die größten Hochwasser abzuhalten. Ueber die Entfernung der 
Deiche von einander sind schon oben einige Angaben gemacht worden. Im All— 
gemeinen ist der zwischen ihnen verbleibende Querschnitt zur Abführung des Hoch— 
wassers groß genug. “ 
Die von den Deichen geschützten Flächen bilden, der Form des Flußthals 
entsprechend, keine weit zurückreichenden Niederungen, sondern ziehen sich meist 
nur als Streifen von einigen hundert Metern neben dem Flusse hin. 
2. Brückenanlagen. 
Oberhalb Langelsheim befinden sich außer den in der nachstehenden Tabelle— 
aufgeführten Eisenbahnbrücken der Linie Langelsheim —Klausthal, die hier die 
Innerste mehrfach überschreitet, noch eine Anzahl kleinerer Wegebrücken und Fuß— 
stege. Die lichte Weite der Eisenbahnbrücken ist für die Abführung des Hoch— 
wassers ausreichend groß, während die kleineren Brücken zum Theil in ihren 
Lichtweiten knapp bemessen und daher bei Hochwasser schon mehrfach beschädigt 
und zerstört worden sind. 
Die in der Tabelle auf Seite 361462 aufgeführten Brücken von Langelsheim 
abwärts führen das Hochwasser meist ohne erheblichen Aufstau ab; nur durch die 
theilweise sehr engen Straßenbrücken bei Hildesheim ist zuweilen eine Ueber— 
schwemmung der westlichen Theile der Stadt durch Hochwasser herbeigeführt 
worden, wobei allerdings auch die zu kleinen Querschnitte des Flußlaufs in be— 
deutendem Maße mitwirkten. 
3. Abflußhindernisse und Stauaulagen. 
Wie schon früher bemerkt, verursachen die Schotterablagerungen in der Nähe 
von Langelsheim und auch noch weiter flußabwärts vielfach schädliche Strömungen
	        
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