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den Abfluß des Wassers aus. Im Gegentheil wirken die im Oberharze auf—
gestauten Teiche insofern sehr günstig, als sie einen Theil des Hochwassers zurück—
halten und diesen dann in regenarmer Zeit allmählich wieder abgeben. Ein näheres
Eingehen guf diese Anlagen kann hier unterbleiben, da bereits bei Besprechung des
Gewaͤfsernetzes die erforderlichen Angaben gemacht worden sind (vergl. S. 94/06).
Was die Stauanlagen sonst betrifft, so dienen sie durchweg zum Betriebe
oon Mühlen. Vielfach hestehen sie in Wehren, die aus Strauchpackung zwischen
Pfählen hergestellt sind. Meist handelt es sich aber um hölzerne Schützenwehre,
die vielfach noch steinernen Unterbau besitzen. Im Allgemeinen bleibt die Stau—
höhe unter 2mm oder steigt nicht wesentlich darüber. Einige Anlagen mit stärkerem
Staue mögen in der nachfolgenden Zusammenstellung aufgeführt werden.
Stauhöhe
bei AHW
Ort der Anlage
M
Darmpfuhlmühle unterhalb Ringelheim
Mühle zu Sehlde⸗ . ...
Birnbaumsmühle bei Kl-Elben.
Mühle zu Rhene ..
Mühle zů Grasdorf.
Mühle zu Astenbeck
Muhle zu Sarstedt
2,75
desal. 2,30
desgl. 2,70
desgl. 2,50
Hölzernes Schützenwehr mit1 330
steinernen Endpfeilern ⸗
desgl. 2,40
Hölzernes Schützenwehr auf J 2.60
steinernem Unterbau J
W. Wasserbenutzung.
Schiffahrt oder Flößerei findet auf der Innerste nicht statt. Ebenso wenig
erfolgt eine Entnahme von Wasser weder für die Trinkwasserversorgung von
Städten, noch für Bewässerungsanlagen, da das Wasser wegen seiner giftigen
Beimengungen hierzu gänzlich ungeeignet ist. Dagegen wird es sowohl bei den Berg—
werksbetrieben des Oberharzes, wie in Mühlenanlagen am ganzen Flusse entlang
zur Gewinnung der erforderlichen Triebkraft verwendet. Ueber die Verwendung
in den beiden Arten der Betriebe sind schon früher Angaben gemacht worden; hier
möge nur noch hervorgehoben werden, daß sich an dem ganzen Laufe der Innerste
25 Mühlenanlagen befinden, deren Stauhöhen zwischen 0,5 und 3,2 mm schwanken.
Die Wirkung des von den Bergwerken, die an den Harzgewässern der
Innerste liegen, herrührenden Pochsandes und Pochschlammes ist bereits oben
besprochen worden. Weitere Verunreinigungen des Wassers erfolgen noch durch
die Abwässer der zahlreichen Zuckerfabriken und der Chlorkaliumfabrik in Langels—
heim. Eine Reinigung der Abwässer der Zuckerfabriken findet zwar theils
durch Rieselung, theils in Klärteichen statt; doch ist diese ohne eine anderweite
Behandlung nicht ausreichend, zumal die Rieselwiesen meist nur eine sehr kleine
Fläche besitzen.