Full text: Hilfsbuch für Elektropraktiker

2, Leitungen für starke Ströme, 87 
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lieselbe Rolle spielen wie die Hauptleitungen a und b (Fig. 122) des 
Zweileitersystemes, während die Leitung c als Ausgleichsleitung 
lient. Ist auf beiden Seiten 4 und B die gleiche Lampenzahl ein- 
zeschaltet, so durchfliesst der von + kommende Strom alle Lampen 
ınd kehrt längs der Leitung b_nach — zurück. In diesem Falle 
wird die Leitung ec vom Strome überhaupt nicht durchflossen. Sind 
auf der Seite 4 weniger Lampen eingeschaltet, so fliesst ein Theil 
des Stromes vom -+- durch a, durch sämmtliche Lampen und über db 
nach —. Der Mehrbedarf zur Speisung der Lampen bei 8 wird durch 
azinen Strom gedeckt der vom + Pole der Maschine 3 durch alle 
Lampen auf der B-Seite und sodann über b nach dem — Pole der 
Anlage verläuft. Wird die Lampenzahl auf der Seite 4 grösser als 
auf der Seite B, so 
ist die Stromrich- 
Eng Leiter e der 
vorhin erwähnten 
zus naheliegenden 
Gründen entgegen- 
yesetzt. Es ist 
leicht einzusehen, 
Jass unter sonst 
yzleichen  Verhält- 
nissen im Dreileiter- 
systeme zwischen 
den Leitern @ und b 
lie doppelte Span- 
nung und die halbe 
Stromstärke herrschen muss, wie beim Zweileitersysteme, und daraus 
folgt, dass sich unter Annahme des gleichen Spannungsverlustes, der 
Querschnitt der Leiter a und db_des Dreileitersystemes auf den vierten 
Theil des Querschnitites beim Zweileitersysteme reducirt. Der Quer- 
schnitt des Leiters c wird in der Regel halb so gross angenommen 
als jener der Leiter @ und b, so dass bei gleicher Lampenzahl und 
zleicher Ausdehnung des Leitungsnetzes im Dreileitersysteme nur %8 
les für ein Zweileitersystem erforderlichen Kupfergewichtes nöthig 
ist. Bei Gleichstrom wird der Mittelleiter c EEE 
Das Fünfleitersystem besteht in einer Verdoppelung des 
vorstehend beschriebenen Dreileitersystemes, indem vier hinter- 
einander geschaltete Parallelreihen durch zwei Aussenleiter und drei 
Mittelleiter mit Strom versorgt werden. 
Das Drehstromsystem. Die zu speisenden Motoren werden 
an alle drei, die Lampen abwechselnd an zwei Zweige angeschlossen 
ziehe Fig, 64, Im allgemeinen gelten hier dieselben Regeln wie für 
las Dreileitersystem. Bei Stromabgabe für Te in einzelnen 
jebäuden werden, wenn wenige Lampen einzuschalten sind, nur 
zwei Zweigleitungen in das Haus geführt. Für eine grössere Lampen- 
zahl führt man alle drei Leitungen ein und zweigt von der Schalt- 
*afel drei Stromkreise ab. 
Fig. 124. 
D. Berechnung der Leitungen. 
"sind 
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Die Strombelastung der Leitungen ist mit Rücksicht darauf 
zu wählen, dass bei gleicher Stromstärke auf 1 mm? des Kupfer- 
querschnittes dicke Leitungen sich mehr erwärmen als dünne; es sind 
laher dicke Leitungen weniger zu belasten als dünne. In diesem 
Sinne wurde auch die zulässige Betriebsstromstärke vom Verbande 
Deutscher Elektrotechniker in den Sicherheitsvorschriften festgesetzt. 
‚Der Spannungsverlust in den Hauptleitungen wird mit 
nöchstens 15% der Netzspannung angenommen, und ist im Betrieb 
jafür zu SOTRSt dass die Spannung am Ende der Hauptleitungen 
auch bei wechselnder Stromentnahme stets gleich bleibt. Im Strom- 
vertheilungsnetze dagegen darf der SPANANDESVELIS nicht mehr 
als 2—3 % der Netzspannung betragen ; bei Verwendung von Lampen 
für 110 Volt soll z. B. der Spannungsverlust in obigen Leitungen
	        
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