Full text: Hilfsbuch für Elektropraktiker

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Die Wirkungen des elektrischen Stromes, 
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wird durch den Strom abgelenkt. Denkt man sich selbst im elek- 
trischen Strome vorwärts schwimmend, so dass man die Nadel sehen 
kann, und den Nordpol derselben zur Linken hat, so ist die Rich- 
tung des elektrischen Stromes dieselbe wie die Schwimmrichtung 
des Beobachters. Der Strom, welcher vom + gegen den — Pol fliesst, 
wird also bei den Füssen des Schwimmers eintreten, und beim 
Kopfe austreten. , 
Je stärker der Strom, desto kräftiger die Ablenkung. An- 
wendung: Galvanoscope, Galvanometer. . 
2) Wechselwirkungen zwischen Strömen und zwi- 
schen Strömen und Magneten, Parallel und gleichgerichtete 
Ströme ziehen einander an, entgegengesetzt gerichtete Ströme stussen 
einander ab. Gekreuzte Ströme ziehen einander an, wenn sie beide 
zur oder von der Kreuzungsstelle fliessen, und stossen einander ab, 
wenn der eine zur, der andere von der Kreuzungsstelle fliesst. 
Eine vom Strome durchflossene, freibewegliche Drahtspirale 
(Solenoid) stellt sich so wie eine Magnetnadel in die Himmelsrich- 
tung Nord—Süd ein, und zwar ist stets jenes Ende gegen Süden ge- 
richtet, bei dessen Betrachtung die Stromrichtung im Sinne des 
Uhrzeigers erscheint. Ein solches Solenoid wirkt auf ein zweites 
Solenoid oder auf eine Magnetnadel wie ein Magnet; die gleich- 
namigen Pole stossen einander ab, die ungleichnamigen Pole ziehen 
ginander an. 
Nach Een sind die Ursachen des Magnetismus elektrische 
Ströme, welche im Innern des Magneten kreisen. Jedes kleinste 
Eisentheilchen ist von einem Strome umtiossen ; beim unmagnetischen 
Eisen haben die Achsen dieser kleinen Ströme, „‚Elementarströme‘‘, 
alle denkbaren Richtungen, weshalb sie nach Aussen keinerlei Wir- 
kung ausüben. Bei einem Magnet aber sind die Achsen aller oder 
doch der meisten Elementarströme zu einander parallel, weshalb 
sich ihre Wirkungen summiren. Betrachtet man den Südpol eines 
Magneten, 80 hat man sich die Richtung des den Magnet umkreisen- 
len Stromes im Sinne des Uhrzeigers zu denken. (Fig. 5.) Diese 
Stromrichtung erscheint entgegengesetzt, sobald der Nordpol gegen 
das Auge des Beschauers gerichtet wird. 
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Fig. 5. 
Ein Magnet ist daher nichts anderes als ein Solenoid. Schiebt 
man einen Eisenstab in den Hohlraum eines stromdurchflossenen 
Solenoides, so wird der KEisenstab sofort magnetische KEigen- 
schaften zeigen. Bei weichem Eisen verschwindet der Magnetismus 
3ofort wieder, sobald der Strom im Solenoide unterbrochen wird. 
Stahl nimmt den Magnetismus durch ein Solenoid nur schwer an, 
und wird der Strom im Solenoid unterbrochen, so findet man, dass 
der Magnetismus im Stahle nicht vollständig verschwunden ist, 
sondern, dass ein Rückstand, der sogenannte remanente Magne- 
tismus, zurückgeblieben ist. Der Stahl wird also auf diese Weise 
Zu einem permanenten Magnete. Ein durch den Strom magne- 
tisirter, also in einer stromdurchflossenen Dvahtspule steckender 
weicher Kisenstab wird Elektromagnet genannt. Je grösser 
lie Anzahl der um den Elektromagneten angeordneten Drahtwin- 
dungen und je stärker der Strom, desto grösser ist der erzeugte 
Magnetismus. Es ist daher auch erklärlich, dass beispielsweise der 
Mayznetismus abnimmt, wenn man den Eisenstab aus der Drahtspule 
theilweise herauszieht. 
3) Die Induction. Jeder elektrische Strom erregt in dem 
Augenblickealser geschlossen wird, in einem benachbarten
	        
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