Full text: Hilfsbuch für Elektropraktiker

29 II. Die Erzeugung des elektrischen Stromes. 
wird. Die bequeme Handhabung solcher Elemente ist besonders 
von Werth für Personen, denen eine nähere Kenntniss der Batterien 
abgeht, auch sind diese Trockenzellen über- 
all wohl angebracht, wo die Benutzung von 
nassen Elementen ausgeschlossen, ist, wie 
z. B. bei Messungen im Freien oder bei trans- 
portablen Apparaten, in Eisenbahnzügen, auf 
Schiffen ete. 
Eine der ältesten, hierher zählenden Zellen 
ist das Trocken-Element von Dr. Gassner, 
Dann sei noch angeführt das Trocken - Element 
von Wolff, das von Hellesen, das von Öbach, 
und das unter den Namen „Thor-Element“ in 
len Verkehr gebrachte Element der Firma 
CC. Erfurth in Berlin. Fig. 25. 
Eigenschaften eines guten Elementes. 
Von guten Elementen wird verlangt: 
K hohe und constante elektromotorische 
raft, 
ein kleiner und constanter, innerer Widerstand, 
x Wohlfeilheit, d. h. geringer Materialverbrauch, 
ig. 25, keine Abnutzung bei offenem Strom, 
leichte Herstellung, Unterhaltung und Ueberwachung und ohne 
schädliche Dämpfte-Entwickelung. 
Diese Anforderungen kann das Element nur erfüllen wenn zur 
Herstellung desselben bestes Material Verwendung Et hat. 
Werden von einem Elemente die erwarteten Wirkungen nicht 
arzielt, so kann die Ursache sein: | 
dass die Lösungen erschöpft oder deren Materialien unrein oder 
nicht im richtigen Verhältniss zusammengesetzt sind, 
die Berührungsstellen der Metalle nicht blank, 
lie Leitung an einer Stelle unterbrochen, 
Metalle ausgeschieden sind, wodurch zwischen den Elektroden 
„Kurzschlüsse“ entstehen, 
die Kohlen mit Salzen angefüllt sind. 
Die Beitigung dieser Uebelstände resp. die Erneuerung des 
Elementes ist vorzunehmen, 
In nachstehender Tabelle sind die Werthe für Spannung und 
inneren Widerstand einer Reihe von Elementen angegeben. Die 
Werthe sind nur annähernd richtig, da Dan von der Rein- 
heit und Conzentration der Lösungen, der Widerstand überdies von 
den Dimensionen der Elemente und der Beschaffenheit der Thorzellen 
abhängig ist. (Siehe Tabelle S. 23.) 
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2 Aeceumulatoren. 
Allgemeines. Stellt man zwei Bleiplatten in ein mit ver- 
Jünnter Schwefelsäure gefülltes Gefäss (Zelle) und verbindet jede 
derselben mit einem Pole einer Elektrizitätsquelle, so bildet sich an 
der einen Platte (positive Elektrode) Bleisuperoxyd und an der 
zweiten Platte (negative Elektrode) Wasserstoff Die ke Elek- 
trode nimmt hierbei eine braune Färbung an, während die negative 
Elektrode grau wird. Nach längerem Durchgang des Stromes, wel- 
chen Vorgang man ‚„Formiren‘‘ nennt, erlangen die beiden Elektroden 
die Fähigkeit, selbst einen Strom, den Entladestrom abzugeben, 
und wenn man die beiden Elektroden nun miteinander verbindet und 
in die Lösung ein Galvanoscop einschaltet, so findet man, dass der 
Entladestrom dem Ladestrom entgegengesetzt wpn ist. Die 
Ursache des Entladestromes ist das Rückgängigwerden des während 
Aer Dauer des Ladestromes ST chemischen Processes. 
Das während der Formirung gebildete Bleisuperoxyd auf der posi- 
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