Full text: Hilfsbuch für Elektropraktiker

2. Leitungen für starke Ströme, 71 
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muss der Verbindung der einzelnen Kabellängen zugewendet werden. 
Dieselbe geschieht entweder durch Verlöthen der Adern, oder in 
speciellen Verbindungskästen durch Anklemmen, Die Verbindung 
von Guttaperchaadern ist eine schwierige Arbeit und kann nur von 
zigens geschulten Monteuren vorgenommen werden, Nachdem die Adern 
Jer beiden zu verbindenden Kabelenden blossgelegt wurden, werden 
lie Kupferleiter, wenn sie aus einem Seile bestehen, zuerst ver- 
‚öthet, dann schräg abgefeilt, SO dass beide Enden genau aufein- 
ander passen und schliesslich zusammengelöthet. Nun wird sowohl 
die Isolirung der beiden Adern als auch ihre gemeinschaftliche Iso- 
lirung wieder hergestellt und über der Verbindungsstelle eine eiserne 
Muffe unverrückbar und solide befestigt. Werden Verbindungs- 
kästen angewendet, so sind die Kabeladern auf entsprechende 
Längen blosszulegen und die Kabelenden in den Stutzen der Ver- 
bindungskästen festzuklemmen. Hierauf werden die Adern mit den 
im Kasten befindlichen Lamellen durch Klemmschrauben verbunden, 
Jer Kastendeckel aufgeschraubt und das Innere des Kastens mit 
ainer geeigneten Isolirmasse SEE 
Die Kabelverlegung in Röhren. Diese Methode wird 
vielfach bei der Verlegung von Telephon- und Telegraphenkabeln 
in grossen Städten (Berlin, Wien) angewendet. Gusseiserne Muffen- 
rohre werden wie Gasrohre womöglich nur in gerader Richtung 
verlegt und endigen in Längen von 200—300 m in sogenannten 
Kabelbrunnen. Während ihrer Legung wird in die Rohrstränge 
3in etwa 5 mm starker Eisendraht eingezogen, der von einem Kabel- 
brunnen zum andern reicht. Mit Hülfe dieses Drahtes wird dann 
ain Zugseil eingez0ßeN, welches sodann mittels Winden zum Ein- 
ziehen der Kabel dient. In den Brunnen werden die einzelnen 
Kabellängen miteinander verbunden. 
Die Kabellegung durch Flüsse. Die Bestimmung der 
Trace ist an die örtlichen Verhältnisse gebunden. Im Flussbett 
wird gewöhnlich eine Kabelrinne ausgebaggert; je mehr sich die- 
3zelbe dem Ufer nähert, desto tiefer muss die Rinne sein. Bei ge- 
ringer Flussbreite lässt man das Kabel von einer am Ufer befind- 
lichen Trommel ablaufen und zieht dasselbe mit Hülfe einer Leine 
ıns andere Ufer. Bei breiten Flüssen wird das Kabel auf geeignete 
Fahrzeuge verladen und von diesen aus ins Wasser versenkt. Die 
beiden in das Uferland hineinreichenden Kabelenden werden durch 
sogenannte Kabelhalter festgehalten. Die Kabelrinne wird an 
Jen Ufern verschüttet und im tiefen Bette kann man das Kabel 
;twa durch Aufschütten von Steinmassen belasten und dadurch den 
Angriffen von Schiffsankern einigermaassen entziehen. 
2, Leitungen für starke Ströme. 
A. Blanke Leitungen. 
Construction. Für Starkstromanlagen wird als Leiter bei 
ölanken Leitungen ausschliesslich Elektrolyt-Kupfer, meist hart 
zezogen, verwendet, Blanke Leitungen werden bis zu 25 mm? Kupfer- 
Juerschnitt zumeist aus soliden Drähten, darüber hinaus, was 
ibrigens äusserst selten vorkommt, aus A hergestellt. 
Der Querschnitt der Drähte muss an allen Stellen gleich gross sein. 
Die Leitungsfähigkeit des Kupfers soll so gross sein, dass 55 m eines 
Drahtes von 1 mm? Querschnitt bei 15° Cels. einen Widerstand von 
höchstens 1 Ohm haben, — Um das Gewicht von 100 m Kupferdraht 
in Kilogramm zu finden, bedient man sich für die Praxis annähernd 
genau folgender Formel: Das Gewicht G == 0,7 d?, wobei d den 
Durchmesser des Drahtes in Millimetern bedeutet. Beträgt beispiels- 
weise der Durchmesser eines Kupterdrahtes 5 mm, so wiegen 100 m 
lavon 0,7 X 5 X 5=17,5 kg rund. . 
In nachstehender Tabelle sind Durchmesser, Querschnitte, Ge- 
wichte und Widerstände von Kupferdrähten bei 0° Celsius angeführt.
	        
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