L60 Die Elektronenhypothese in neuer Gestalt.
nA
2
—£ — 9654 PL
mM ı
gr?
ist, so wird man zu dem Schlusse geführt, daß die Masse eines
Wasserstoffatoms 1600 mal so groß ist, als die eines Elektrons, wenn
man voraussetzt, daß beiden dieselbe elektrische Ladung zukommt.
Außerdem ergab der Vergleich der Beobachtungen mit der
Theorie, daß die Elektronen mit negativer elektrischer Ladung e
versehene Teilchen sind.
Sowohl dies Vorzeichen, als die Größenordnung von e:m ist in
Übereinstimmung mit den aus Beobachtungen an Kathodenstrahlen
gewonnenen Ergebnissen, so daß man zu der Annahme geführt
wird, daß in den Kathodenstrahlen dieselben Teilchen auftreten wie
bei den Lichtschwingungen.
23. Hatte die 1880 zuerst von LORENTZ entworfene, 1895 syste-
matisch durchgeführte Theorie schon durch die Krklärung des
ZEEMANSChen Phänomens ihre physikalische Berechtigung erwiesen,
30 wurde sie nun vor allem durch die Erfahrungen über die Ent-
ladungen in Gasen gestützt. In einem den Raum stetig erfüllenden
Äther befinden sich also nach dieser Theorie elektrisch geladene
Massenteilchen, die Elektronen. Die Wirkungen, denen sie unter-
liegen, werden wie bei MAxwELL durch den Äther hindurch über-
iragen. Bewegung eines Elektrons entspricht also dem Auftreten
sines elektrischen Stromes und damit eines Magnetfeldes. Da nun
jede Änderung eines Magnetfeldes Energie erfordert, so ergibt sich
aine sehr beachtenswerte Folgerung.
Was nötigt uns denn, einem bewegten Teilchen ponderable
Masse zuzuschreiben? Doch nur sein Verhalten bei Geschwindigkeits-
änderungen, seine NewToxsche Wirkung auf andere Massen und
seine chemischen Wirkungen. Die erstgenannte Beziehung aber,
nach welcher das Produkt Masse mal Beschleunigung der wirkenden
Kraft gleicht, nötigt nach der in Rede stehenden Theorie nicht mehr
zur Einführung einer nicht weiter erklärbaren Massenzahl; denn ein
elektrisch geladenes Teilchen bedarf ja im elektromagnetischen Felde
ahnedies eines Energieaufwandes, um seine Geschwindigkeit zu
ändern, die von altersher ihm zugeschriebene Masse erscheint nur
als ein Maß für diesen Energieaufwand.
Bedient man sich der kinematischen Vorstellungsweise, die im
vorigen Abschnitte S. 146 f. entwickelt worden ist, so kann man sagen,
daß um die Bahn des Elektrons herum das umgebende elastische