Die Amptresche Schwimmeregel und das Gesetx von Biot und Savart, 5
Zweiter Abschnitt.
Die Ampöresche Schwimmeregel und das Gesetz von
Biot und Sayvart.
i. Gegenüber OERSTEDS flüchtiger Idee muß die geometrische
Klarheit und Präzision der französischen Forscher mit Bewunderung
arfüllen, denen es bereits ein Vierteljahr nach OErsTEDs Veröffent-
ichung gelang, die Gesamtheit seiner Beobachtungen in dauernde
Begriffe umzuprägen.
Aus Versuchen Bırors und Savarıs über die ÖkERsTEDSche Er-
scheinung ergab sich das nach ihnen benannte Gesetz über die
Wirkung eines Stromelements auf einen Magnetpol. Ist Ds die un-
andlich klein vorgestellte Länge des Leiterelements, das durch einen
slektrischen Strom von der Stärke J durchflossen wird, m die Pol-
stärke, r die Entfernung des Pols vom Stromelement, so ist die
Stärke der am Pol angreifenden Kraft X bestimmt durch die
Gleichung
ce: K= J-Dsm- At, DE
wobei ce einen Proportionalitätsfaktor bedeutet, dessen Zahlwert von
ler Wahl des Längen- und des Kräftemaßes,
sowie von den Kinheiten abhängt, nach denen
m und J bemessen werden. Bei geeigneter
Wahl dieser Einheiten wird, wie später ge-
„auer auszuführen sein wird, ce = 1, also
Lb) K=J-Dscm- AO DS)
Diese Kraft ist normal zu der durch das Stromelement und
len Pol bestimmten Ebene, also normal zur Ebene des Winkels
r, Ds) gerichtet. Was aber den Richtungssinn anlangt, nach welchem
liese Kraft wirkt, so fanden dafür AMPERE und fast gleichzeitig
GILBERT kurz nach der ÖgERsTEDSschen Entdeckung die elegante
Schwimmeregel: Man denke sich mit dem Strome schwimmend,
das Gesicht dem Pole zugewendet, dann weicht ein {Nord- pol aus
links
nach (rochts”
Daß der Strom einer Kraft unterliegt, die der auf den Pol
ausgeübten gleich, aber entgegengesetzt gerichtet ist, hat schon
OERSTED bemerkt. Unmittelbar findet man sie aus der sogenannten