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Passendorf. Pissen. Pobles. Raschwitz.
211
Land mit allen Einkünften in den Feldern des genannten Dorfes. In einer Urkunde
vom Jahre 1411 schenkte ein Lutoldus de waren rector parrochialis (Pfarrer) der
Kirche in Pabelus und Canonicus der Merseburger Kirche S. Sixti und der ge-
strenge Petrus de Nicziz einen Hof und ’/» Hufe Land in Dorf und Flur Pabelus
oder Pobelus an die dasige Kirche (N. M. IV.4,55). Seit dem Anfang des 15. Jahrh.
ist die Familie von Bünau, seit der Mitte des 17. sind die von Rex, von Posern,
von‘ Werther im Besitz des Ritterguts. Um die Mitte des 18. Jahrh. ist es Eigen-
thum des durch Abschaffung der Brache und Beginn eines neuen landwirthschaft-
lichen Systems berühmten, im Jahre 1785 von dem Kaiser zum Reichsritter mit
dem Zunamen Edler vom Kleefelde erhobenen Johann Christian von Schubart.
Die Reformation wurde in Pobles 1544 eingeführt. Bis 1547 war die Parochie
Pobles mit der zu Starsiedel vereinigt
An der Westseite des Thurmes, welcher mit in doppeltem Rundbogen ge-
deckten Fenstern versehen ist. befindet sich nachstehende Inschrift:
ANNO
1:6-2-7-
HANS KVNIG
PHETER PRINTZ
PETERMSCHNEI
DER HANS QVITZ
ALLE + VIER - P- HERN
Der Bau ist also ohne Interesse,
Im Erdgeschoss des Thurmes wird der Rest eines Flügelschreins aufbewahrt,
von dessen Figuren nur noch die im Mittelfeld befindliche Maria mit Jesuskind.
auf einem in der Mondsichel liegenden Gesicht stehend, erhalten ist.
Die drei Glocken auf dem "Thurme haben 1,18, 0,84 und 0.62" Durchmesser.
Die erste trägt die Minuskelumschrift:
anng Dur M° CCccc Xu O EX Crisfe DENT CHM PACE .
Bei 1 steht das Halle’sche Stadtwappen, unter der Schrift finden sich die periodischen
Blätter. Die mittlere ist von Peter Becker in Halle 1716 gegossen. Die kleinste
hat hinter einem schlüsselartigen Zeichen von 0,03" Höhe in Minuskeln ver-
schiedner Grösse folgende nicht wohl verständliche Inschrift:
x 9° pk;, po + pe + nım + 108
and unter der Schrift das gleiche Wappen wie eine Glocke in Zölschen, deren
Schrift und Zeichen abgebildet sind (s. unter Zölschen, Fig. 241). Bei 1 ist das
am Schluss jener Inschrift stehende Zeichen.
Raschwitz,
Filialkirchdorf, 11 Km. westlich von Merseburg im Clobikauer Grunde ge-
jegen, hiess um das Jahr 1080 Raszewitz. Der Ort war bis 1562 Filial von
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