Heiligenstadt. Die Bergkirche St. Martin.
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anima pace dormiat. Adolf starb jedoch erst 1390. An der Vorderfront des
Sockels ist das Nassauische Familienwappen zur Rechten und das Mainzer Wappen
zur Linken dargestellt. Über letzterem hält der Wappenhalter einen Kesselhelm
wie gegenüber, nur ist hier in eigentümlicher Weise als Helmzier nochmals das
Rad auf einem Kissen dargestellt. Das Mittelwappen stellt eine Vereinigung des
Nassauischen und des Mainzer Wappens dar. Wahrscheinlich ‘hat das Denkmal
zuerst an würdigerer Stelle in der Achse der Kirche gestanden und ist erst
später nach roher Beseitigung einiger Teile des Levitensitzes an seinem jetzigen
Platze aufgestellt. .
Abb. 112. St. Martin. Grabmal des Erzbischofs Adolf,
Das nächstjüngere Grabdenkmal ist eine Platte in der Nähe des Martins-
portales (s. Abb. 113), das die Gestalt eines Priesters mit Kelch trägt. Die aus
der Abbildung erkenntliche Inschrift lautet nach Ergänzung der Abkürzungen
wie folgt: Anno domini 1490 anno domini .... obtit venerabilis dominus mafhias
freidenberg canonicus Nuius erclefiag cuins animae requics. Man kann zweifeln,
ob das zweite anno domini, hinter dem eine unleserliche Stelle bleibt, eine ver-
sehentliche Wiederholung ist, oder ob dahinter das Lebensalter des Verstorbenen
angegeben war.
Es folgt ein in der Taufkapelle hinter eisernem Gitter aufgestelltes, sehr
zierlich in Alabaster mit zahlreichen Wappen geschmücktes Grabmal (s. Abb. 114),