Kalteneber, — Kefferhausen. — Kella.
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Die Bauweise ist die denkbar einfachste, über dem nördlichen Eingang ist die
Jahreszahl der Erbauung 1686 zu lesen. An der Südseite beim Chore ist eine
Sakristei angebaut. Das Innere ist mit einer flachen Kassettendecke überdeckt.
Der schöne Barockaltar, im Aufbau ähnlich dem in KErshausen, hat
zwischen den Säulenpaaren
zur Linken die Figur des
Johannes, rechts Cyriakus,
Ein Marienaltar nördlich
von diesem ist weniger gut
in der Form. Die Kanzel
scheint ihres bildlichen
Schmucks entkleidet zu sein,
heute ist nur noch der
zierlich mit Ecksäulen und
Bogenfeldern ausgestaltete
Brüstungsteil zu sehen. Die
Gestühlwangen sind einfach
und geschmackvoll mit Ge-
sims und Leistenschmuck
ausgebildet.
Im Dachboden finden
sich zwei Leuchterengel und
ein Kruzifix, alles sehr schön
geschnitzt und gemalt.
Von den beiden Glocken enthält die größere mit 0,98 m Durchmesser
folgende Inschrift:
1. Zeile: EHRE SEI GOTT IN DER HÖHE, FRIEDE AUF ERDEN
UND DEN MENSCHEN EIN WOHLGEFALLEN. LUCAE AM 2 CAPPI.
9, Zeile: ANNO MDCXVIII GOS MICH MELCHIOR MÖRINGK ZU
ERFFURDT IM NAMEN GOTTES GEN KAEFFERHAUSEN.
Die kleinere mit 0,86 m Durchmesser ist 1856 von Heinrich Gabel in
Freienhagen gegossen. ;
et
Kella.
Katholisches Pfarrkirchdorf mit 562 Einwohnern, liegt 16,5 km südlich von
Heiligenstadt.
Das Dorf war seit alter Zeit ein Zubehör der Burg Greifenstein und an
deren Burgleute verpfändet. Das halbe Dorf war im 16. Jahrhundert Eigentum
derer von Eschwege und derer von Wehren; die andere Hälfte des Dorfes war
mit der Burg Greifenstein Eigentum des Erzbistums Mainz. Über die Hälfte
derer von Eschwege und von Wehren behauptete der Landgraf von Hessen die
Oberhoheit zu haben. 1583 bei der großen Grenzberichtigung zwischen Hessen
und Kurmainz erkaufte der Landgraf von Hessen die den erwähnten Edelleuten
zustehende Hälfte an Kella und trat sie an Kurmainz (tauschweise) ab; dabei
entsaete der Landgraf von Hessen zugunsten des Erzbischofs von Mainz. aller