Arenshausen.
MG Kirchdorf mit 534 Einwohnern, Filial von Hohengandern, 11,5 km
westlich von Heiligenstadt, an der Leine gelegen. Es gehörte ursprünglich
wohl zum Burgbezirke Rusteberg, war aber bereits im Anfange des 14. Jahr-
hunderts im Besitze eines nach ihm sich nennenden Rittergeschlechts (1303 Thilo
de Arenshusen, 1307 Theodericus de Arenshusen), das anscheinend mit den
Hansteinern verwandt war. 1315 besaß Vitztum Heinrich von Rusteberg, ein
Hansteiner, die obere Hälfte des Dorfes und verkaufte sie wiederkäuflich an
seine Vettern von Hanstein, 1323 aber auf ewig an Kurmainz. Diese Hälfte
gab bald hernach Kurmainz an die von Hanstein zurück, die 1344 von Wilhelm
von Nygenborg auch den unteren Teil von Arenshusen für 25 Mark erkauften.
Seitdem war es ein hansteinisches Dorf 1359 verpfändete Werner von Hanstein
1/, des Dorfes Arnshusen an Hans Rieme von dem Allerberge. 1454 und 1464
hatte Arnshusen einen eigenen Pfarrer. Im 16. Jahrhundert gehörte es mit
Hohengandern als Filial zur Pfarrkirche Hottenrode. Als diese von Braunschweig
Hannover) besetzt worden war, wurde um 1597 Arnshausen Filial von Hohen-
gandern, das Pfarrkirchdorf geworden war. Das Kirchspiel gehörte zum Dekanat
Kirchgandern. Der Name bedeutet Arnos Haus.
Die kleine Kirche St. Matthaei findet sich inmitten des Örts in hoher Lage.
Das Mauerwerk des Turmes ist offenbar etwas älter als das des Kirchenschiffs
von 1755; von der nach den obigen geschichtlichen Angaben schon im 15. Jahr-
hundert hier vorhandenen Kirche kann es seiner Formgebung nach jedoch nicht
schon entstammen. Die spitze Turmhaube ist mehrfach abgeteilt. Die Wetter-
fahne zeigt die Buchstaben AHSM, darunter 1800. Das sechseckig
abgeschlossene Kirchenschiff entstammt nach einer Inschrift am Friese des Süd-
portals dem Jahre 1755 und ist flach gedeckt, die Fensteröffnungen sind
mit einfach rechteckigen Gewänden eingesetzt. Der Altar ist neu, die Kanzel
erscheint als ein ansprechendes, wenn auch einfaches Schnitzwerk, etwa aus der
Zeit von 1600. KEin Beichtstuhl, ebenfalls einfach geschnitzt, weist die Jahres-
zahl 1764 auf. Die Gestühlwangen sind in ähnlicher Weise geschnitzt, wie in der
Kirche von Kreuzeber (s. Abb. dort), es ist dies eine in den Dörfern des Kreises
häufig wiederkehrende Kunstform (s. d. kunststatist. Übersicht). An der Wand findet
sich ein älteres Ölbild, das eine Äbtissin mit einem Buche in der Hand darstellt.
Eine Inschrift hierbei lautet: Nede, o Herr, denn deine Dienerin höref. Die