Full text: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Heiligenstadt

Martinfeld. — Mengelrode. 
281 
L. Zeile: Jens Maria Goff ... erkan Anna heiße id Anno dın zu: xy (1516). 
2. Zeile: höre id... xt fufend Iuncfrawen ar?e id gen marfinfelt. Zwischen den 
Worten Blätterbildungen zur Abtrennung. 
Zweite Glocke mit 0,88 m Durchmesser: 
Anno Dnm Milefimo zu° unde v jar (1505) 
Maria Hans Nele I. m. im. Darunter auf 
einer Seite Maria mit Kind und Kruzifix, 
dabei Ursula, gegenüber Mutter Anna mit 
beiden Kindern. Schriftproben zu beiden 
Glocken s. Abb. 266. Hans Rese ist auch 
der Verfertiger des Taufbeckens in der 
St. Ägidienkirche in Heiligenstadt (1507). 
Die dritte Glocke mit 0,77 m Durchmesser ist 1841 von Christian See in 
Kreuzburg gegossen. 
Im Orte befinden sich zwei Herrensitze. Der ältere, in Fachwerk, hat am 
Wohnhause ein steinernes Portal mit geradem Sturze auf Kragsteinen. Links 
und rechts je ein rundes Wappenmedaillon; links: von Bodungen, darüber 
anno 1580, rechts einen wagerechten Spitzenschnitt (Zickzacklinie) im Wappen- 
schilde. An einer Schwelle im Öbergeschosse wiederum 1580. 
Der andere (s. Abb. 265), ist ein sehr stattliches Gebäude; der Nordgiebel 
ist mit Schiefer, der auf der Abbildung sichtbare Südgiebel mit Ziegeln be- 
kleidet. Am Wendelstein ein zierliches Portal; über dessen Gesims das Doppel- 
wappen; links von Bodungen mit Unterschrift: Heinrich Werner von Bodungen, 
rechts Wolfseisen und Unterschrift: Margareta geborne Keudeln. Am Türsturze 
steht folgende Inschrift: HOC QUOD EXSTRUXERAT AEDIFICIUM HENRICUS 
WERNERUS A BODUNGEN ANNO MDCXI RESTAURAVIT CAROLUS WILHEL- 
MUS A BODUNGEN ANNO MDCCLXIIl. Der Türflügel ist im Empirestil zierlich 
geschnitzt. Am Seitengebäude (rechts) über der Tür die Jahreszahl 1758. 
— 
Mengelrode. 
Katholisches Pfarrkirchdorf mit 357 Einwohnern, früher Filial von Sieme- 
rode, 3 km nordwestlich von Heiligenstadt, an der Beber. — 1310 verzichtet 
Ritter Konrad von Parnhusen zugunsten des Stifts Heiligenstadt auf den von 
Kurmainz zu Lehen getragenen Zehnten in Mengelderode und Crimelbeche (wüst 
bei Mengelrode). 1318 besaß der Erzbischof von Mainz in Meyngolrode 6 Hufen, 
von denen u. a. Geldzinsen an Hermann von Bülzingsleben zu zahlen waren. 
Der Zehnt des Dorfes gehörte dem Stifte Heiligenstadt. 1323 lag nördlich von 
Mengolderode am Rothenbache das Dorf Rodenbach. 1329 war das Dorf bereits 
ein Pfarrkirchdorf, dessen Pfarrer „Johannes plebanus in Meyngolderode“ genannt 
wird. 1352 ist Heinrich Pherner zu Mengolderode. 1341 gehörte das Dorf 
Mengelderode in weltlicher Hinsicht zur Vogtei Heiligenstadt, in geistlicher 
Beziehung zum Banne Heiligenstadt. 1460 bestätigte Erzbischof Diether von 
Mainz dem Stifte Heiligenstadt den Besitz des Zehntrechts in Mengelderode. 
1602 wohnten zu Mengelrode von Kerstlingerodesche, von Bodenhausensche und 
Kurmainzer Untertanen, die von Braunschweig wegen ihrer Güter auf dem
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.