Rohrberg.
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(s. Abb. bei Freienhagen) aus einem gedrungenen quadratischen Unterbau mit
welscher Haube, die das Achteck vermittelt, Laterne und wieder welscher
Haube. Die Wetterfahne enthält das Mainzer Rad und die Jahreszahl der
Erbauung. Die Decke des Schiffes ist wagerecht und verbrettert. Die Fenster-
laibungen sind einfach abgeschrägt, nur die Chorfenster sitzen in dekorativen
Blendnischen,
Altar und Kanzel im Rokokostil sind von wenig befriedigenden Formen.
Der Aufsatz des ersteren ist durch spätere Veränderung entstellt, nur das zier-
liche Tabernakel (s. Abb. 285) ist in unveränderter Form enthalten. Die Gestühl-
wangen tragen die in der Gegend häufig wiederkehrende Schnitzform: geschwungene
Abb. 286. Edelsitz in Rothenbach
Umrisse mit Akanthusblättern und muschelförmigem Aufsatze. Hier ist jedoch
die Ausführung nicht gut gelungen. Der Beichtstuhl ist in der Gesamtform nicht
glücklicher gestaltet als Altar und Kanzel. Nur zwei Engelsköpfchen am oberen
Teile, deren eins dem anderen etwas zuflüstert, sind von großem Reize in Ent-
wurf und Ausführung.
Von den beiden Glocken trägt die größere mit 0,70 m Durchmesser eine
dreizeilige Inschrift in lateinischen Majuskeln, die die Namen des Pastors —
H. Christoph Bornholt — und der Gemeindebeamten enthält. Sie endigt mit dem
Namen: Davit Fobben 1651, der den Gießer bezeichnen wird, da bei den anderen
Namen der Amtstitel immer nachgestellt ist. Außerdem sind zwei Medaillons
an der Glocke ‚angebracht, deren eins ein Kruzifix mit kniender Figur, das
andere einen männlichen Heiligen mit der Lilie — Pankratius — darstellt.