318 Kreis Heiligenstadt,
verpfändeten das Dorf weiter an die von Westernhagen. Diese gaben bereits
1357 an die Gebrüder von Rengilderode !/3 des Dorfes zu Schachtebecke wieder-
käuflich, später das Dorf an die von Minnigerode, dann an die von Kerstlinge-
rode und endlich an die von Bodenhausen. 1587 wurde festgestellt, daß die von
Hanstein das Dorf Schachtebich oftmals gegen Erlegung der Pfandsumme haben
einlösen wollen, aber die Pfandinhaber hätten es nicht herausgeben wollen.
1734 kaufte Karl Friedrich von Hanstein auf Oberstein für 3500 Taler das Dorf
Schachtebich nebst der Gerechtsame an der hiesigen Meierei, Erbzinsen, Zehnten,
Diensten oder Dienstgeldern, der völligen Jurisdiktion, Lehengeldern, Jagden,
Teichen und Fischereien und allen übrigen Pertinenzien von Otto Wilke von
Bodenhausen zurück, 1341 gehört Schachtebeche zur Vogtei Heiligenstadt. In
Schachtebich war ein eigenes Gericht der Hansteiner. 1815 wurde es zum
Gesamtgerichte Hanstein gelegt. Das Dorf war bis zum Jahre 1800 ein Filial
von Rohrberg im Dekanat Kirchgandern, wurde aber in jenem Jahre ein Pfarr-
kirchdorf.
Die inmitten des Dorfes belegene Kirche, S. Magni, ist in einfachsten Formen
mit einem Sechseckchore errichtet (s. Abb. 308). An die Ostseite des Chores lehnt
sich eine Sakristei neuesten
Ursprungs. Der Dachreiter-
turm ist dem in Freienhagen
annähernd gleich gestaltet;
das vermauerte Portal an der
Südseite trägt die Jahreszahl
A719. Ein gleiches Portal ist
yegenüber belegen gewesen.
Die Kirche enthält eine flache
Decke mit sichtbaren Balken
und Unterzug.
Das bezeichnende Merk-
mal an der Kirche ist das sehr
schöne spätgotische Triptychon,
das in geschickter Weise in einen Barockaltar eingebaut ist (s. Abb. 309). ‘Die
plastische Mittelgruppe stellt Maria mit dem Jesuskinde und Mutter Anna dar,
die dem Knaben einen Apfel darreicht. Links Joseph und rechts drei Personen
der heiligen Sippe. Darüber tront Gottvater auf einer Wolkenkonsole. Ein
schöner spätgotischer Maßwerkfries bekrönt die Gruppe. Die Seitenklappen ent-
halten im Innern folgende gemalte Darstellungen: links oben: Besuch der Maria
bei Elisabeth, unten: Christi Beschneidung. Rechts oben: Christi Geburt, unten:
die Anbetung der drei Könige. Die zugeklappten Flügel enthalten je eine große
Figur eines Engels: links ein solcher mit Zepter und Spruchband, enthaltend
die Worte: ave gracia plenn dis fecum, rechts Maria in einem Buche
lesend. Das zierliche Tabernakel des Barockumbaues ist mit einer Pelikan-
gruppe gekrönt, die jedoch zum Zwecke der Photographie (s. Abb. 309) herab-
gesetzt ist.
Die Kanzel und Gestühlwangen sind mittelmäßige Werke der Barockzeit,
letztere denen in Rohrberg sehr ähnlich.