Siemerode, — Stein (Ober- und Unterstein). 
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weltliche Gerichtsbarkeit über alle Einwohner des Dorfes Steyna. Die Kdel- 
herren von Plesse besaßen als Burgleute zu Rusteberg 2 Höfe im Dorfe Steyna, 
mit denen samt !/„ Hufe 1494 der Edelherr Dietrich von Plesse den Ludolf von 
Saldern auf Todesfall Helwigs von Reindeshausen belehnte. Dieser Besitz kam 
1561 durch die von Plesse auch an die Hansteiner. Die beiden Plessischen 
(später hessischen) Lehnshöfe zu Steine scheinen nach allem im Dorfe noch 
bestanden zu haben, als dieses 1486 „Wüstung Steyna“ genannt wird. Aus 
ihnen werden die beiden jetzigen Rittergüter entstanden sein, als im 16. Jahr- 
hundert die Ritter von Hanstein die Burg Hanstein verließen und „in die 
Gründe zogen‘. 
Abb. 317. Unterstein. Einzelheiten. 
Der ältere, auf der Abb. 318 am besten sichtbare Teil des Rittersitzes Unter- 
stein wurde 1544 von Jost von Hanstein erbaut, wie sein über der spitzbogigen 
(jetzt zugemauerten) Haustür noch jetzt befindliches Wappen (drei zunehmende 
Monde) und das seiner Hausfrau Anna geb. von Hardenberg (der Schweinskopf) 
nebst Namen und obige Jahreszahl darunter beweisen (s. Abb. 317). Das statt- 
liche Bauwerk besteht aus einem steinernen Unterbau und zwei zierlichen Fach- 
werkgeschossen nebst Giebel (s. Abb. 316—319). Im Oberstock befindet sich der 
alte Rittersaal, ein einfach ausgestatteter Raum mit Gipsestrich als Fußboden. 
Den Zugang vermittelt eine geschnitzte Renaissancetür mit Rahmen und Füllungen, 
die an alten ausgeschmiedeten Langbändern hängt. Ein sonst einfacher Stein- 
kamin trägt an der Stirnseite die Wappen wie das Portal, dazwischen die Jahres- 
zahl 1550, Dieser ältere Bauteil hat jetzt die Bezeichnung „Pächterhaus“. Mittels 
eines runden Treppenturmes schließt sich das jetzige Kirchen- oder Herrenhaus