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Kreis Heiligenstadt.
der heiligen Margarethe geweiht gewesen. Das.heutige Gebäude hat einen nicht
abgesetzten, einfach rechteckigen Chor und trägt über dem Ostgiebel einen
Dachreiterturm, in der Wetterfahne das Hansteinwappen und die Jahreszahl 1718.
Dieselbe Jahreszahl am ganz einfachen Südportale, das nur durch gekröpfte
Ohren seinen Zeitcharakter verrät. Das Innere (s. Abb. 340), das mit einer
hölzernen Flachbogentonne überwölbt ist, enthält eine doppelte Emporenanlage,
deren unteres Geschoß an beiden Längsseiten mittels Glasfenstern abgeschlossen
Abb. 341. Grabstein in der Kirche zu Wahlhausen (1604).
werden kann. In die Mittelempore gliedert sich zwanglos die Kanzel ein, die
über dem Altar schwebt. Die Achteckseiten dieser Kanzel sind mit gewundenen
Säulen besetzt; die Felder zwischen den Säulen tragen Reliefs: in der Mitte eine
Kreuzigungsgruppe, zu beiden Seiten die Gestalten der Apostel Petrus und Paulus.
Was aber das Kircheninnere in ungewöhnlichem Maße interessant macht, das ist
eine alte Bemalung, die alle Holzteile überdeckt. Dieser merkwürdige Schmuck
ist etwa im Jahre 1775 durch einen geschickten Dilettanten, den Schullehrer
Ender, ausgeführt. Als Grundton herrscht durchwex ein helles, fast weißes