Full text: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Heiligenstadt

Die Burg Hanstein. 
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Beschreibung der heutigen Burgreste.!) 
Der Höheberg gehört der Buntsandsteinformation an mit Ausnahme einer 
aufgelagerten Kuppe von Muschelkalk, welche kurz vor dem Burgberge beginnt. 
Etwa 100 m höher belegen als die Burg ist auf dieser Kalksteinkuppe in 1200 m 
Entfernung von der Burg eine Wallburg vorhanden (s. Abb. 52), welche an der 
südlichen Seite durch einen steilen Hang begrenzt und an den drei übrigen 
Seiten mit Graben und aufgeworfenem Wall befestigt ist. Eine 6,0>x 50 m 
lange und breite Grundmauer von unbehauenen Sandsteinquadern, die in größeren 
Stücken gebrochen und 40—50 cm stark sind, ist auf dem Gelände ohne Mörtel 
eingebettet. Kleineres quarzitisches Geröll ist daneben aufgedeckt. Diese Sand- 
steine sind anderweit gebrochen und an die Verwendungsstelle gebracht worden, 
da der Muschelkalk in lagerhaften größeren Stücken nicht leicht zu beschaffen 
und schwieriger zu bearbeiten ist. Nach Nordosten zweigt ein gedeckter Graben 
ab nach einer etwa 120 m entfernten Quelle. deren Ablauf durch mehrere kleine 
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Abb. 52. Alte Wallburg auf dem Höheberge. 
künstlich gegrabene Teiche führt. Beim untersten Teich hört der Graben auf, 
wo jetzt der Weg von Rimbach nach der Teufelskanzel vorbeiführt. 
Vorteilhafter für die Verteidigung ist der jetzige Burgberg (s. Abb. 53), der 
mit steilen Hängen versehen ist und nur in südöstlicher Richtung mit dem Kamm 
des Höheberges zusammenhängt. An dieser Stelle führt ein steiler Weg in nörd- 
licher Richtung von dem Dorfe Bornhagen herauf. Oben am Bergkamm, süd- 
östlich von der Burg und im Schutze und Zusammenhange mit ihr ist das Dorf 
Rimbach belegen, in welchem die äußeren Torbefestigungen beginnen. Die freie 
Lage des Burgberges gewährt weite Aussicht über das umliegende Gelände, 
namentlich über das breite Tal der Leine, von wo am ehesten Gefahr zu be- 
fürchten war, ein Vorzug, welcher der Stelle nicht eigen ist, an der die alte 
Wallburg liegt. Dagegen war letztere durch eine nahe belegene Quelle mit 
1) Die nun folgende Beschreibung ist mit einigen Änderungen und Zusätzen dem 
Aufsatze von Kortüm, „Der Hanstein‘“ in der Zeitschrift „Der Burgwart‘“, 6. Jahrgang (1904), 
Nummer 1, 4 u. 5, entnommen. Auch hat der Herr Verfasser den größten Teil der folgenden 
Zeichnungen freundlichst zur Verfügung gestellt.
	        
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