Full text: Sammelmappe Wilhelm Peßler

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V/aterländisches_Museum_Hannover. AA 
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Merkblatt. | 
NT. 34. Stilkunde. 
IV. Christliche Frühkunst: 
5. Auflage, 
a. Allgemeines. 
Einheitlichkeit von Innenbau und Aussenbau. 
Der Innenbau entwickelt als gottesdienstlicher Raum, 
1. Das Christentum wird an Stelle der untergehenden Kulturen des 
Abendlandes der Hauptkulturträger, aber zunöchst nur auf dem Gebiete 
des Glaubens, nicht dem der Kunst, deren äussere Formen der christli- 
ohen Weltanschauung anfänglich als unwichtig erschienen. 
2. 313 Toleranz-Edikt_ von Mailand: Duldung des Christentums (324- 
337 Konstantin der Grosse, der die Erhebung des Christentums zur Staats- 
religion vorbereitet). 
385 Christentum endgültig Staatsreligion durch Theodosius den Grossen, 
der 016 Ausübung des heiädnischen Kultus als Majestätsverbrechen erklärt. 
3. Die christliche Kunst ist wahrscheinlich zuerst in den Gestande- 
ländern des östlichen Mittelmeeres in der Nähe des Ursprungslandes des 
Christentums entstanden im Anschluss an hellenistische Vorbilder. Spä- 
ter entwickelt sich der christliche Kirchenbau in zwei deutlich unter- 
Schiedenen Typen, deren jeder sich um eine bestimmte Bauachse regel- 
mässig konzentriert. Im Abendlande herrscht die wagerechte Längsachse, 
im Morgenlande die senkrechte Hochachse vor. So entstehen im weströmi- 
schen Gebiet der Langbau, in dem alles von der Längsrichtung beherracht 
wird, und im Osten der Zentralbau, wo die ganze Anlage sich konzen- 
trisch um die vom Mittelpurnkte des Grundrisses ausgehende Hochachse 
gruppiert. In beiden Fällen ist die Kirche über/antike Stätte eines Göt- 
terbild-Raumes hinaus eine Gotteswohnung und gleichzeitig ein Raum für 
die anbetende Gemeinde geworden; in ihrer Gestaltung aber herrscht der 
angegebene grundsätzliche Unterschied zwischen den Westgebieten und den 
OÖstgebieten, entsprechend einem ganz verschiedenen Raum- und Stil- 
Empfinden, (Hier, wo unser Ziel ein kurzer, möglichst klarer Überblick 
ist, müssen die Ausnahmen in der Verbreitung der beiden Typen ebenso 
üÜbergangen werden, wie eine zwischen ihnen entstandene Zwischenform, 
die "Kuppel-Basilika"),. 
a TECHNISCHE 
INFORMATIONSBIBLIOTHEK 
UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK 
HANNOVER 
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