Die Überschrift auf Seite 1 muß
duten:
[. Bericht vom April 1910.
Auf Seite 24 ist vor Abschnitt 2
:inzuschalten:
I. Bericht vom April 1911.
i. Bericht vom April 191%
Vorbemerkungen.
Der einleitenden Beschreibung der Versuchsanlage
nögen einige Angaben über Entstehung und Ziele des
Unternehmens vorangehen. *
Die Anregung zu demselben ging von dem Aus-
schusse der Jubiläumsstiftung für das Maschinenwesen
aus, welcher unter Führung von Geh. Hofrat Prof.
Dr.-Ing. C. von Linde einer Aufforderung des Prä-
sidiums der Stiftung zur Bezeichnung geeigneter Auf-
gaben als Gegenstand eigener Unternehmungen der
Jubiläumsstiftung entsprechend den Antrag stellte, für
das systematische Studium des dynamischen Fliegens
auf eine Reihe von Jahren Mittel zur Verfügung zu
stellen. Das Kuratorium berief, diesem Antrage zu-
stimmend,. hierfür 1906 einen besonderen Ausschuß, dem
ınter C. von Lindes Vorsitz folgende Herren an-
zehörten: Geh. Regierungsrat Prof. Dr. R. Aßmann,
Lindenberg, Geh. Baurat Prof. O0. Berndt, Darmstadt,
Geh. Regierungsrat Prof. C. Busley, Berlin, Prof. Dr.
5. Finsterwalder, München, Major Groß, Berlin,
Geh. Regierungsrat Prof. Dr.-Ing. Müller-Breslau, Berlin-
Grunewald, Geh. Baurat Dr.-Ing. Th. Peters, Berlin,
Prof. Dr. M. Schröter, München, Geh. Regierungsrat
Prof. Dr. A. Slaby, Charlottenburg.
Nach einer von S. Finsterwalder durchgeführten
Sichtung der damals bekannten Arbeiten über die Wirkung
der Luftschrauben bewilligte das Kuratorium 1907 die
Mittel zu neuen Versuchen über diesen Gegenstand, die
n umfassender Weise und im großen Maßstabe ausgeführt
werden sollten. Nach Plänen des zum Geschäftsführer
les Ausschusses bestellten Herrn Dr.-Ing. W. Bauers-
°"eld wurde im Frühjahr 1908 eine Versuchsanstalt auf
lem Gelände des Königlich Preußischen Aeronautischen
Jbservatoriums errichtet, wozu dessen Direktor, Herr
Geh. Rat Aßmann, in dankenswerter Weise die Hand
bot und die Genehmigung der Behörden erwirkte,
Dr.-Ing. Bauersfeld folgte, bevor noch der Bau
vollendet war, einem Rufe in die Leitung einer großen
»ptischen Anstalt. Seitdem (1. April 1908) ist der Ver-
"asser mit der Leitung der »Geschäftsstelle für Flugtechnik «
nn Lindenberg betraut.
Es ist mir ein Bedürfnis, an dieser Stelle allen denen
lebhaften Dank auszusprechen, die das Unternehmen ins
Leben gerufen und in verschiedenster Weise gefördert
aaben,
Prof, von Linde hat, als Vorsitzender des Aus-
schusses, in laufendem Austausch ınit der Geschäftsstelle
lie Arbeiten und den Geschäftsgang ständig überwacht.
Geh. Rat Aßmann hat alle die Bemühungen im Inter-
sse der Sache auf sich genommen, die mit dem
Bestehen und dem Betriebe der Anstalt in Lindenberg
zerknüpft waren, und ihr in steter, liebenswürdiger Hilfs-
jereitschaft die äußeren Verhältnisse nach Möglichkeit
rleichtert.
Der Sonderausschuß hat in einer Reihe von Sitzungen
nsbesondere über den Arbeitsplan und die Errichtung
ler Versuchsanstalt beraten.
. Herrn Prof. Finsterwalder verdanken wir ver-
schiedentliche Beiträge und Ratschläge theoretischer Art.
An Stelle des Geh. Rat Peters ist seit dessen Tode
derr Reg.-Baumeister G. Linde, Direktor des Vereins
leutscher Ingenieure, Mitglied des Sonderausschusses
seworden, dem auch Dr.-Ing. Bauersfeld seit seinem
Ausscheiden aus der Geschäftsstelle angehört.
An materiellen Unterstützungen verdankt das Unter-
ıehmen außer den Bewilligungen der Jubiläumsstiftung
‚on bisher insgesamt 70000 M. noch eine einmalige Zu-
vendung von 10000 M. dem Herrn W. Bauer, Stuttgart,
ınd Beiträge von 5000 M. für 1909 und 10000 M. für
‘910 dem Verein deutscher Ingenieure. Für den Bau
ınd die erste Einrichtung der Versuchsanstalt sind rund
22000 M., im ganzen bisher rund 72000 M. verausgabt
vorden,
Hier möchte ich auch meinen Mitarbeitern bei der
zeschäftsstelle Dank und Anerkennung aussprechen. Bei
len Vorarbeiten im Sommer 1908 hat Herr Dipl.-Ing.
*, Münzinger und seitdem Herr Dipl.-Ing. K. Grulich
ei den Versuchen und ihrer Bearbeitung in vorzüglicher
ınd sehr gewissenhafter Weise mitgewirkt. Außerdem
var Herr O. Schimming als Mechaniker und seit
Ände 1908 Herr F. Kersten als Techniker bei uns
jeschäftigt.
Die Versuchsanlage.
Luftschrauben kommen zu doppelter Verwendung
n Frage: als Treibschrauben für Aeroplan oder Luftschiff
ind als Hebeschrauben zur unmittelbaren Erzeugung von
\uftrieb. Seit dem erfolgreichen Auftreten der Aero-
)lane ist das Interesse für Hebeschrauben mehr zurück-
zetreten, doch ist die Frage des Schraubenfliegers, der
rom Platz aus aufsteigen und in der Luft beliebig still-
tehen kann, auch heute noch von großer praktischer
3Zedeutung. Bei der Einleitung unserer Arbeiten, kurz
‚or den entscheidenden Ereignissen im Frühjahr 1908,
tanden sich beide Gesichtspunkte gleichwertig gegenüber.
Die Versuche sollten beides in möglichst allgemeiner
Neise umfassen. Es sollte, ohne Beschränkung auf be-
timmte praktische Ziele, in möglichst allgemeiner Weise
‚uf planmäßige Erforschung der für die Schraubenwirkung
naßgebenden Gesetzmäßigkeiten ausgegangen werden.
Jas Hauptaugenmerk war also mehr auf gute und mög-