Full text: Luftschrauben-Untersuchungen der Geschäftsstelle für Flugtechnik des Sonderausschusses der Jubiläumsstiftung der Deutschen Industrie ([1. Heft])

Dr.-Ing. F. Bendemann 
lichst vielseitige Messungen zu richten, als auf Erfindung 
ınd Erprobung praktisch unmittelbar zu verwendender 
Treib- oder Tragschrauben. 
Demgemäß waren für den Entwurf der Versuchs- 
anlage folgende Gesichtspunkte maßgebend: 
£{. Die Versuche sollten nicht, wie das schon mehr- 
ach geschehen, an kleinen Modellen, sondern in großem 
Maßstabe (Schrauben von 2 bis 5 m Durchmesser) aus- 
geführt werden, weil Ähnlichkeitsschlüsse vom Kleinen 
'ns Große bei verwickelten aerodynamischen Vorgängen 
aicht genügend Sicherheit boten. 
2. Die Versuche sollten in erster Linie im ge- 
schlossenen Raume und am festen Punkt stattfinden; 
daneben sollten aber auch Versuche in freier Luft mög- 
‚ich sein. © 
Versuche im Freien sind erfahrungsgemäß zur Er- 
angung wissenschaftlich vergleichbarer Versuchsreihen 
ıngeeignet, weil der fast nie fehlende und in Stärke und 
Richtung beständig schwankende Wind stets erhebliche 
Störungen und Ungleichmäßigkeiten verursacht. Zur 
araktischen Prüfung von Treibschrauben mit Fahr- 
sewegung. muß ‚man . diesen Übelstand naturgemäß in 
Kauf nehmen und eine fahrbare Versuchseinrichtung auf 
weiter Bahn, also im Freien benutzen. Beide Aufgaben 
sind also kaum zu. vereinigen oder doch nur mit Mitteln 
ınd Möglichkeiten, wie sie bei unserer Versuchsanlage 
aicht in Frage kommen konnten. Auf Versuche mit 
Fahrbewegung konnte um so mehr verzichtet werden, 
als die wesentlichsten Ergebnisse der Versuche am Fest- 
punkt insbesondere über die Gestaltung des Flügelprofils 
ıaach Wölbung auf Schlag- und Rückseite, Kantenformen, 
Breitenverhältnis, sowie‘ über Umrißform und Verdrehung 
jer Flügel u. a. voraussichtlich mit einziger Ausnahme 
der Schraubensteigung auf Tragschrauben übertragen 
verden können.!) 
3. Die Schrauben sollten auf senkrecht stehender 
Nelle untersucht werden und im allgemeinen so betrieben 
verden, daß der ausgesandte Luftstrom nach oben geht, 
ım ihm möglichst diejenige freie und symmetrische Aus- 
»ildung zu ermöglichen, die auch im freien Luftraum 
intreten wird. Die Schrauben drücken dann also senk- 
‚echt nach unten. 
4. Die Einrichtung sollte in weiten Grenzen ver- 
inderliche Drehzahlen und 
5, auch die Untersuchung von gegenläufig betriebenen 
Schraubenpaaren auf gleicher Achse ermöglichen. 
. Es soll nun zunächst eine kurze Beschreibung der 
/ersuchsanlage gegeben werden, deren Entwurf, wie 
chon erwähnt, von Dr.-Ing. Bauersfeld herrührt, der 
‚uch die Konstruktion der Hauptversuchsmaschine im 
.inzelnen ausgearbeitet hat. 
Die Versuchshalle umschließt, wie aus den Zeichnungen 
°ig. I und 2 zu sehen ist, einen offenen Raum von 9X 9 m 
zrundfläche und I2 m lichter Höhe. Im Mittelpunkt 
teht die Versuchsmaschine, die durch Riementrieb vom 
jeitlich stehenden Elektromotor angetrieben wird. Es ist 
n Hilfspol-Nebenschlußmotor der A. E. G. (Type EHG. 
1) Betreffs Schraubenversuche mit Fahrbewegung sei auf den 
Aufsatz von Ing, BEjeuhr in Heft 1ı—4 d. Ztschr. f. Fl, u. M. ver- 
wiesen, Die Ergebnisse seiner Prüfungen wird der genannte Verfasser 
n einer der nächsten Hefte veröffentlichen (die Schriftleitung). 
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Fig, I und 2
	        
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