Full text: Berichte der Geschäftsstelle für Flugtechnik des Sonderausschusses der Jubiläumsstiftung der Deutschen Industrie für 1911-1912 ([2. Heft])

Luftschrauben-Untersuchungen usw. 
nthalten die Messungsergebnisse in bekannter Weise, doch 
nit dem Unterschied gegen früher, daß an Stelle der Werte 
5 und 27 die von den zufälligen Abmessungen der Schraube 
ınabhängigen Größen p und m getreten sind. Es ist nach 
Tüherem 
pP. MM 
0 Ben "RL? mM — "p5 
ıo. Einige Versuche mit bis zur Nabe reichen- 
len, aber noch prismatischen, auf der Druck- 
seite ebenen Flügeln. 
Serie XII. 
Die bisherigen Versuche waren mit »Flügelelementen « 
ausgeführt, d. h. mit Flügelstücken, die der versuchs- 
:echnischen Einfachheit wegen in der Mitte einen verhältnis- 
näßig großen Teil frei ließen, wie man es aus Fig. 93, 5. 4; 
ersieht. Die folgenden Versuche sollten einen Übergang 
»ilden zur Untersuchung eigentlicher Schrauben; zugleich 
sollten einige besondere Fragen der Profilausbildung noch 
ıäher geklärt werden. 
In ersterer Hinsicht kam es darauf an, zu erfahren, 
wieviel in der Flächenausnutzung und im Gütegrad durch 
Ausnutzung des mittleren Flächenstückes gewonnen wird. 
Der Ausschnitt beträgt etwa 1/; der ganzen, von den Flügel- 
spitzen umschriebenen Kreisfläche; ob nach seiner Be- 
seitigung die Flächenausnutzung und der Gütegrad ent- 
sprechend steigen würden, konnte fraglich sein, weil bei 
der prismatischen Form die inneren Flügelstücke nur wenig 
vgl. Bericht für 1911, S. 8 u.f.). Die so umgerechneten 
Nerte sind für Schrauben beliebiger Größe unmittelbar 
zergleichbar. In den bisherigen P- und IM-Kurven hat 
nan, da der Halbmesser R der Schrauben durchweg 
795 mm betrug, die P durch 1,795* = 10,4 und die M 
lurch 1,795° — 18,6 geteilt zu denken. 
Die Profile haben noch ebene Druckseiten mit der 
»isherigen Breite von 400 mm; im übrigen sind sie nach 
‚erschiedenen Gesichtspunkten gewählt: Nr. 2 ist kreis- 
liptisch; Nr. 4, 5, 6 und 8 sind Dreiparabelformen; gewisse 
ainere Unterschiede sollten dabei studiert werden, auf 
ije wir nicht näher eingehen. Nr. 3 ist die einfach- 
aarabolische Form von gleichem Austrittskantenwinkel wie 
Ir. 2. Nr. 7 ist mit eingereiht als Anfangsform einer 
‚päter folgenden ausführlichen Serie, die in besönderer 
Weise über den Einfluß des Austrittskantenwinkels &, 
\ufschluß geben soll. Der Winkel ist zunächst ungewöhn- 
ich groß, eine absichtliche Übertreibung, um seinen Einfluß 
leutlich zu machen. 
In der nachstehenden Tabelle 10 sind diese Profile 
vieder nach abnehmenden Werten des Gütegrades geordnet. 
n Fig. 151 sind die p- und m-Kurven zusammengestellt, 
ü Fig. 152 die C- und Ö-Kurven. 
Die Leistungsunterschiede innerhalb dieser sieben 
?ormen sind recht klein. Die Höchstwerte von C liegen 
wischen 70 und 74%. Da wir hier mit einer Fehlergrenze 
on etwa + 2% zu rechnen haben, nämlich je + 1% 
eip und m, also in C und & doppelt soviel infolge der 
Juotientenbildung, so müssen wir die Formen als ziemlich 
‚Jeichwertig ansprechen. Für die meisten ist das nach 
?rüherem nicht befremdend. 
Besonders zu beachten ist aber Form 7 mit dem 
ehr großen Winkel und starker Krümmung an der Aus- 
ittskante. Man möchte davon eine bedeutende Ver- 
.hlechterung erwarten. Sie entfernt sich aber nicht weit 
on den übrigen. Bei a; = 0 liefert sie kleineres m und 
Eheres C und € als alle anderen, außer Nr. 3. Die Höchst- 
verte von C und € bleiben unterhalb denen der übrigen, aber 
‚och nur auffallend wenig. Man sieht also, was wir schon 
rüher, bei Serie VIII und X, bemerkten, daß der Austritts- 
zantenwinkel keinen großen Einfluß hat. 
Ferner haben wir hier zum ersten Male eine Form mit 
weit in die Druckseite einspringendem Eintrittsbogen 
jenutzt: die einfach-parabolische Form Nr. 3. Wie aus 
?ig 144 ersichtlich, haben wir dabei darauf verzichtet, 
lie Druckseite mit der ebenen Breite von 400 mm wie bei 
len übrigen beizubehalten, weil dann die Gesamtbreite 
nit dem vorspringenden Kopf sich zu weit von den übrigen 
15097 
ig. T 
Luft beschleunigen. Die Versuche zeigen aber, daß der 
Gütegrad ungefähr in dem Verhältnis in die Höhe geht, 
las dem Flächenzuwachs entspricht. 
Die Umrißform der jetzt untersuchten Flügel ist in 
Fig. 143 angegeben. An der Nabe verbleiben, wie man sieht, 
noch einige durch die prismatische Form und durch die 
Verstellvorrichtung bedingte Unregelmäßigkeiten. Der 
äußere Durchmesser ist auf 3,0 m herabgesetzt, während 
wir bisher immer rd. 3,6 m Durchmesser hatten. Für die 
weiteren Versuche mit eigentlichen Schrauben war es 
wichtig, praktisch zu erproben, ob wir mit Rücksicht auf 
die wachsenden Ungenauigkeiten bei unserer großen Ver- 
suchsmaschine soweit mit dem Durchmesser herabgehen 
dürften. Die Ergebnisse zeigen, daß die Genauigkeit noch 
genügt. (Ein vorgängiger Versuch mit 2,5 m Durchmesser 
hatte nicht mehr befriedigt.) Die Drehzahlen wurden mög- 
tichst erhöht: sie gehen meist bis nahe an 600 i.d.M. 
(früher meist nur bis 400). Die Flügel dieser Serie sind 
alle aus Holz gearbeitet. 
Die mit dieser Umrißform untersuchten Flügelprofile 
ind in Fig. 144 zusammengestellt. Die weiteren Figuren 
Tabelle 10. Übersicht zu Serie XII. 
5Jügel Nr. 
3attıune 
Ab- ; 
Höhe / rundung u 
H Se 0 
. Ea 
mm mm 
Ora- | und zugehöriges 
6% | pn | m 
& max | und zugehöriges | Winkelbereich 
mit &£ > 70%, (&s°) 
9% C | pP | a 5 ° 
Kreiselliptisch 50 32,0 10,5 8,4 | 67,0 | 0,35 ' 55 74,2 €,8 0,75 2,5 
Dreiparabel-Form 57 8,5 18,0 7,4 | 69,7 | 9,52! 6,7 741 6,8 | 0,73 10,5 |] 
Zinfach parabolisch 50 34,0 10,5 9,2 57,6 0,20| 2,3 73,9 | 6,5 0,78 13,0 I 
Dreiparabel-Form 54 14,0 14:5 7,1 64,8 | 0,47 | 7,9 | 72,6 | 6,3 | 81 | 13,0 | 
56 7,0 15,4 7,9 66,7 0,52 | 7,9 | 72,0 | 6,0 0,90 13,7 
„ » 56 6,5 16,8 | 6,8 | 63,5 | 0,47 | 6,7 | 7%5 | 5,7 | 9,90 | 147 
Kreiselliptisch | 54 I 32,0 38,8 | 6,7 | 614 1 0,45 | 5,8 | 69,8 | 4,7 1,21 20,0 
6,7 — 20,3 = 13,5 
6,8 — 20,5 = 13,5 
7,2— 18,5 = 11,5 
9,6 — 20,2 = 10,5 
9,0 — 20,5 = 11,5 
‘2,2 — 16,8 = 4,09
	        
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