Dr.-Ing. F. Bendemann.
antfernt hätte, und der Vergleich mit den übrigen dann
praktisch nicht mehr gerechtfertigt schien. Es ist die Ge-
;amtlänge gewählt worden, die sich bei der kreiselliptischen
Torm Nr. 2 ergab. Bei sehr kleinem Anstellwinkel wirkt
die Form 3 bei weitem am günstigsten. Bei a, — 2° liefert
sie einen recht hohen Höchstwert der Kraftausnutzung C;
weiterhin verhält sie sich im wichtigsten Winkelbereich
der Form 2 sehr ähnlich, doch scheint sie von dieser und
von der Dreiparabelform 4 in Cmax übertroffen zu werden.
Bei großem a,, von etwa 20° ab, fällt sie‘ stark von den
übrigen ab...
Form 4 und 8 sind fast genau identisch; auch Form 6
ist nur wenig anders. Wenn sie dennoch in C und € ziem-
lich große Unterschiede geben, so zeigt das die Grenzen
der Versuchsmöglichkeiten: kleine Wölbungsunstetigkeiten,
durch Herstellungsfehler verursacht, gaben zur Wieder-
holung der Form 4 Veranlassung. Sie können, wie wir
früher sahen, derartige Leistungsunterschiede schon be-
wirken, obwohl man sie nur durch Abbildung in natür-
icher Größe richtig wiedergeben könnte. Messungsfehlern
zann man, weil die Versuchskurven aus vielfacher Inter-
polation hervorgehen, den Unterschied z. B. von Nr. 4
ınd 8 in den C- und E£-Werten nicht ganz zur Last legen.
Vergleich einer Schraube konstanten Flügel-
profils mit einem geraden Flügelpaar gleichen
Profils.
Die erste, in vorhin angegebener Weise hergestellte
Versuchsschraube sollte einen Anhalt dafür geben, welche
Verbesserung sich durch schraubenförmige Verdrehung der
bisher nur in prismatischer Form untersuchten Flügel er-
gibt, also noch unter Wahrung konstanter Profilform über
alle Radien.
Nach unseren ersten Versuchsreihen (Abschnitt 1, 1911)
st zu erwarten, daß nach der Nabe hin zunehmende Stei-
zung noch etwas höheren Gütegrad ergibt als. konstante
Steigung. Demgemäß wurde die Schraube I mit nach
innen wachsender Steigung ausgeführt, und zwar nach
geradlinigem Steigungsgesetz. Im übrigen ist möglichst
genau die Form der Flügel Nr. 8 der soeben besprochenen
Serie XII beibehalten. Das Profil ist also gleich dem in
Fig. 144 unter Nr. 8 angegebenen; der abgewickelte Um-
riß entspricht der Fig. 143. Auch die Einrichtung zum Ver-
stellen um eine radiale Flügelachse, also zum Ändern der
Anstellwinkel, ist noch in bisheriger Weise beibehalten.
Eine Nullpunktstellung für diese Flügel gibt es natürlich
nicht mehr. Die Verstellungen werden nach positiven oder
negativen Verdrehungen von der Konstruktionsgrund-
stellung - aus angegeben, für welche die Schraube be-
rechnet ist.
Die Schraube I ist in Fig. 153 in der künftig anzuwen-
lenden Weise dargestellt: Die Flügelprofile, hier nach
‘angentialen Ebenen geschnitten, werden so umgeklappt
zezeichnet, wie man sie von außen gesehen erblicken
würde. Nach rechts hin ansteigende Linien entsprechen
dann einer rechtsgängigen Schraube und umgekehrt. Die
axiale Projektion ist von hinten gesehen; denn die
Bezeichnungen »rechts-« oder »inksgängi g«
zelten im Schiffbau, dessen Gebrauch wir hierin natürlich
‘olgen, stets im Sinne des hinter dem Schiff stehenden,
n die Fahrtrichtung blickenden Beschauers. Bei unseren
Versuchen drückt die Schraube an senkrechter Welle nach
ınten; wir zeichnen sie also in Draufsicht von oben. Wir
verwenden möglichst immer rechtsgängige Schrauben; links-
gängige bedingen einen kleinen Umbau der Meßvorrich-
ungen.
Eigentlich ist die Axialprojektion entbehrlich; ebenso
lie gleichfalls zur Veranschaulichung beigefügte Seiten-
ınsicht. Die Querschnittszeichnung kann allein schon und
ım besten die Form vollständig definieren. Dazu gehört
ıber, was bei Luftschraubenzeichnungen öfter übersehen
vird, daß die umgeklappten Profile so hingelegt werden,
laß ihre gegenseitige räumliche Lage richtig zur Darstel-
ung kommt. Man hat sie alle nach einer bestimmten,
zur Schraubenachse senkrechten »Flügel-
ıchse« zu orientieren. Diese bildet die Teilungsaxe in der
Zeichnung, d. h. sie wird so eingeteilt, wie sie im Raum
lie (ebenen oder zylindrischen) Querschnittsflächen durch-
ringt. Die Durchdringungspunkte der Profile müssen nun
»eim Umklappen in der Zeichnung streng auf den zuge-
1örigen Achsenpunkten liegen bleiben.
Häufig, bei schräg zur Achse stehenden Flügeln, gibt
;ss keine Flügelachse, die alle Profile innerhalb ihres
mrisses durchdringt. Dann müssen die Profile eben von
len Teilungspunkten der irgendwie gewählten Flügelachse
entsprechend entfernt gezeichnet werden. Statt dessen
wird gern eine schräg oder gar windschief zur Drehachse
A
se nraube
‚tehende geradlinige, oder gar nur in der Axlalprojektion
jeradlinige Flügelkante als Teilungslinie der Zeichnung
enutzt, oder man legt auch die Schnittpunkte der Profil-
ehne mit einer radialen Ebene auf die Teilungspunkte
n der Zeichnung. Die Form ist dann nicht vollständig
»estimmt, weil die axialen Abstände der betreffenden
Xanten- oder Sehnenpunkte voneinander nicht zu ersehen
;5ind. Diese Abstände müssen durch die Zeichnung mit
ıngegeben werden und das geschieht, wenn die vorhin aus-
zesprochene Regel beachtet wird. Bei Luftschrauben stellt
nan vielfach die Flügel schräg gegen die Drehebene oder
xegt sie in diesem Sinne von vornherein durch, um zu be-
virken, daß das durch die Fliehkräfte entstehende Bie-
‘ungsmoment dem durch den Schraubendruck verursachten
ntgegenwirkt und so die Biegungsbeanspruchung an der
‘lügelwurzel vermindert wird. Da der Schraubendruck die
'lügel nach vorn abzubiegen sucht, muß die Schrägstellung
»zw. Durchbiegung der Flügel zu diesem Zwecke ebenfalls
ı1ach vorn gerichtet sein; denn dann entsteht ein nach
inten gerichtetes Fliehkraftsmoment. Zugleich wirkt eine
lerartige Abbiegung der Flügel, wie wir aus unseren dies-
‚ezüglichen Versuchen (Bericht 1911, Seite 25) wissen,
‚uf Verbesserung des Gütegrades und der F lächenausnutzung
Iso in einem für Luftschrauben günstigen Sinne. Bei