Full text: Berichte der Geschäftsstelle für Flugtechnik des Sonderausschusses der Jubiläumsstiftung der Deutschen Industrie für 1911-1912 ([2. Heft])

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Luftschrauben-Untersuchungen usw. 
Schiffsschrauben findet man vielfach die entgegengesetzte 
5Schrägstellung, die für Steigerung der Kraftausnutzung 
zünstig ist. In der Querschnittszeichnung bedingt die für 
Luftschrauben gebräuchliche Schrägstellung einen axialen 
» und m-Kurven und in Fig. 155 die C- und E-Kurven 
lieser Flügel wiederholt (gestrichelte Linien). Da es 
‚einen gemeinsamen Nullpunkt des Anstellwinkels für 
;chraube I und Flügel 8 gibt, so ist es an sich gleichgültig, 
vie man die Winkelteilungen dieser Kurven beim Vergleich 
ıufeinander legt. Es ist hier so geschehen, daß die fast 
zeradlinigen Stücke der p-Kurven beider Flügel aufeinander 
‚allen. Wie man in Fig. 154 sieht, decken sie sich im Haupt- 
bereich vollständig, wenn man die Nullstellung des Flügels 8 
ner Verstellung ’der Schraube I von — 15,7° gleichsetzt. 
Diesen Anstellwinkel hat das im Radius von 910mm, 
oder auf 61% des Außenradius R gelegene Profil der Schraube 
nn der Grundstellung. Hinsichtlich des Schraubendruckes 
<ann man also in diesem Falle den Anstellwinkel auf 61% 
les Außenradius .als den mittleren, wirksamen betrachten. 
Die m-Kurven lassen’ sich nicht in gleicher Weise zur 
Jeckung bringen. Die beträchtliche Verminderung der 
Jrehwiderstandszahl m bei gleichem p ist nach Fig. 154 
zlar zu übersehen. Darin drückt sich der Gewinn durch die 
schraubenförmige Verdrehung aus, und darauf beruht die 
‚us Fig. 155 ersichtliche Steigerung der C- und E-Werte. 
\bstand nach vorn, also nach der Saugseite hin, d. h, 
n der Zeichnung nach oben. 
Um das Steigungsgesetz hervortreten zu lassen, fügen 
vir der Schraubenzeichnung stets die »Steigungslinie« bei, 
velche zu jedem Radius die Steigung: h==27m tang a, 
n Metern angibt. Für prismatische Flügel ist es eine an 
ler Achse mit Null beginnende, nach außen steigende Gerade; 
ıler wächst die Steigung gradlinig von außen nach innen, 
Die Versuchsergebnisse mit der Schraube I sind in 
Fig. 154 und 155 dargestellt und zugleich mit den Ergeb- 
nissen des nicht verwundenen, sonst aber ganz gleichen 
Zlügelpaares Nr. 8 in Vergleich gesetzt. In Fig. 154 sind die 
Der Höchstwert von & wird bei der Schraube I fast 
zenau in der Konstruktionsgrundstellung erreicht, ein Be- 
weis dafür, daß das zugrunde gelegte Gesetz zunehmender 
steigung nach der Nabe hin in der Tat günstige Verhält- 
1isse trifft. Denn eine Winkelverstellung in der Nähe dieses 
Punktes kommt einer Änderung dieses Gesetzes im einen 
der anderen Sinne gleich. 
Der Höchstwert des Gütegrades von 79% ist höher, 
ıls man bei dieser noch recht plumpen Schraube erwarten 
nochte. Allerdings führen auch unsere früheren Versuche, 
ıach denen ja scharfe und flache Profile durchaus nicht die 
»esten Gütegrade geben, zu dem Schluß, daß die übliche 
Verjüngung der Flügel nach außen hin vom Standpunkt 
ler aerodynamischen Güte keinen Vorteil bringt. Ob 
las allgemein zutrifft, muß durch weitere Versuche ent- 
chieden werden, bei denen natürlich auch Schrauben mit 
lachen Profilen untersucht werden, und die Verjüngung 
ınd dementsprechende Abrundung des äußeren Umrisses 
chrittweise eingeführt wird. 
Der Höchstwert der Kraftausnutzung liegt bei Schraube 
bei einer negativen Winkelverstellung von etwa 7°. Bei 
1eser Stellung ist die Steigungszunahme nach der Nabe hin
	        
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