Full text: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Grafschaft Wernigerode

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Kreis Grafschaft Wernigerode. 
pforten durch den Turm geht. Nach außen sind drei Schießscharten gerichtet, 
innen sind die Nuten und Balkenlöcher der Holzwand erkennbar. Bei dem 
geringen Raum (3,20><3,50 m) ist an eine Treppe nicht zu denken. Der Aufstieg 
kann nur mittels Leiter erfolgt sein. Aber auch hier fehlt das eigentliche wehr- 
hafte Obergeschoß. Das jetzige Schieferdach ist zwar sehr schwungvoll, aber 
ungeschichtlich. Von einem dritten Schalenturm im fürstlichen Vorwerk gibt 
Abb. 151. Der Dullenturm. 
Abb. 152. Der Turm in Knaufs Garten. 
eine Zeichnung von Franz Kremnitz eine gute Vorstellung. (Abb. 153.) Der 
Aufbau ist genau wie beim Dullenturm, das Untergeschoß tonnengewölbt, das 
obere durch eine Rückspringe bezeichnet, während das mittlere wieder als Durch- 
gang für den Laufgang dient. Das Dach ist auch hier neu. 
Wenden wir uns nun zu den vier Toren, so finden wir bei dreien, dem 
Burg-, Western- und Rimkertor das System der sogenannten Torburgen angewandt, 
wofür ein klassisches, wohlerhaltenes Beispiel das Marientor in Naumburg bietet). 
Bei diesem Typus steht ein inneres Tor, flankiert oder überbaut von einem 
mächtigen Turm, in der Flucht der Ringmauer. Ein schlauchartiger Hof, rings 
1) Bergner, Handb. d. Bürgerl. Kunstaltertümer. 1906. 5. 122. ;
	        
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