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Kreis Grafschaft Wernigerode.
gestreckten Hof, in dessen Mitte eine majestätische Linde stand. Das äußere
Torhaus und die nächste Umgebung ist in einem Stahlstich von Joh, Georg Serz
(in „Der Harz“ von Brederlow, Braunschweig 1846) festgehalten. Neben der
Torfahrt war eine Gangpforte, über ihr ein Kreisfenster und wahrscheinlich die
Versenkung für das Aufschlagen der Zugbrücke. Heute ist es unbegreiflich, wie
man ohne jede Not ein solches Kleinod malerischer Befestigungskunst nieder-
brechen konnte. Erhalten blieb nur der Turm, der nun recht nüchtern und ver-
einsamt in der öden Umgebung steht. Er hat indes auch alle Merkmale des
alten Zusammenhanges und der Wehrhaftigkeit eingebüßt. Im Mittelgeschoß war
das Bürgergefängnis. Der achtseitige Spitzhelm mit vier Seitentürmchen ist auf
dem Stich von 1729 erkennbar und so bis auf die Gegenwart immer wieder
Ahb. 156. Das Rimker Tor von außen nach Cro-:
erneuert. Innerhalb des Torhofes hatten sich kleine Fachwerkhäuser angesiedelt,
wovon eine Zeichnung Riefenstahls eine verlockende Vorstellung gibt.
Das Rimker Tor (Abb. 156) war dem Burgtor ähnlich. Es ist nach dem
Brande von 1833 spurlos von der Erde verschwunden. Jedoch hat G. H. Crola
das Äußere vor und das Innere nach dem Brande in getuschten Zeichnungen
festgehalten, das äußere Torhaus war wie eine Kemnate unscheinbar, neben der
Torfahrt eine Gangpforte, im Obergeschoß eine Wohnung, das Dach abgewalmt
und mit Gaupen besetzt. Bei der Aufnahme von innen fällt die schmale Rund-
bogentür über der Gangpforte auf. Hierzu muß man eine Außenstiege ergänzen.
Der Hof war damals wie beim Westerntor mit Fachwerkhäuschen besetzt, eine
Rundbogenpforte rechts führte offenbar in den Zwinger. Der Turm ist (nach