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Kreis Grafschaft Wernigerode.
gerödischer Papiermühlen. KEin Menschenalter später hatte aber die Papier-
bereitung zuerst in Hasserode begonnen und gewann dann auf längere Zeit eine
größere Bedeutung. . Da durch das Maschinenwesen eine Massenerzeugung des
Papiers bewirkt wurde, so schmolz die Zahl der Papiermühlen mehr und mehr
zusammen, bis zuletzt nur ein paar Papierfabriken übrig blieben.
Sehr wichtig waren für die Grafschaft wegen ihres großen Holzreichtums
die Sägemühlen. Eine schon im 14. Jahrhundert im Betrieb befindliche Hütte
auf dem Wege nach Hasserode wurde später in eine Sägemühle umgewandelt !).
Zu Hasserode wurde 1446 eine neue Sägemühle gebaut?). Im Jahre 1480 wird
einer Sägemühle zu Ilsenburg gedacht?), die aber weit älter sein wird. Im
Jahre 1498 besitzt das Kapitel zu Wernigerode eine Sägemühle am Kuhberge*).
Wegen des sehr in Aufnahme kommenden Holzhandels entstand im 16. Jahr-
hundert eine Sägemühle zu Schierke, die um das Jahr 1589, da sie eingegangen,
durch eine zweite ersetzt wurde. Später entstand noch höher an der Kalten
Bode die Moorschlackenmühle. Sie wird schon 1590 erwähnt®. Überhaupt ent-
standen mitten im Gebirge seit dem eifrigen Betrieb des Bergwerkswesens . ver-
schiedene Sägemühlen; 1549 besteht eine solche hoch an der Ilse beim Zusammen-
fluß der Gruhe und des Tiefenbachs, diese Mühlen dringen gegen Ende des
16. Jahrhunderts bis an die Quellen der Brockengewässer vor. Wir hören von
einer Sägemühle am Zetterklebe (Zeterklippen), Kohlforde (Kolför)®). Vielleicht
deutet der Name Mühlenstell oben in Hasserode zwischen Schmiedeberg, Mans-
und Mastberg (seit 1592) auch die Stelle einer alten Sägemühle an’). Die ober-
halb der Steinernen Renne im 18. Jahrhundert angelegte Hannecken- (Heinecken-)
Sägemühle bestand bis gegen die Mitte des 19. Jahrhunderts. Die ansehnliche
Sägemühle am Beerberge oben in Hasserode lag schon am Fuß des Gebirges.
Wie: die einzelnen. Papierfabriken der älteren Zeit zu unserer Zeit von ein paar
Papierfabriken abgelöst wurden, so war dies auch mit den Dampf-Holzsägemühlen
der Fall, deren es zu Wernigerode noch zwei gibt, eine fürstliche und eine
städtische. Zur fürstlichen Sägemühle gehört auch die Sägemühle in Ilsenburg.
. Außer den Mehl-, Papier- und Sägemühlen gedachten wir bereits ver-
einzelter Walk- und Ölmühlen. In der Mitte des 15. Jahrhunderts baute man
die: nach Hasserode gelegene Walkmühle®). Im 16. Jahrhundert gedachte man
die Walkmühle von Wernigerode weiter die Holtemme hinab zu verlegen, doch
wurde das Unternehmen wegen der dadurch entstehenden Verunreinigung des
Wassers beanstandet. Eine Ölmühle entstand zu Ende des 17. Jahrhunderts in
Ilsenburg aus dem dortigen Zerrenherd®). Viel älter war eine Ölmühle im
Mühlental, die 1573 und 1581 — an letzterer Stelle als über St. Theobaldi ge-
legen erwähnt wird®); nach 1690 wird eine neue Ölmühle in demselben Tale
an der Blecks-Wiese erbaut und 1708 erwähnt; 1726 eine neue Öl- und Schleif-
mühle an der Flöte oder Holzflößstelle. Die Vogtstiegmühle war 1718 fertig !°).
Eine Würzmühle (zugleich Pulvermühle) wird 1547 unten im Mühlentale erbaut,
1703 eine neue Grützmühle über der Fleckenwiese 19.
1) Urkdbeh. von Wern. Nr. 196 m. A, 2?) Das. Nr. 488, 3) Ilsenb. Urkdbeh. II, Nr. 373:
sagemole, molendinum pluteorum. %) H.-Z. 27 (1894), S. 380. 5) H.-Z. 3 (1870), S. 342;
11 (1878), 8. 440, 6) H.-Z. 11 (1878), S. 440. 7) Vgl. H.-Z. 27 (1894), S. 384 f.
5)..H.-Z. 13 (1880), S. 261. 9) H.-Z. 27 (1894), S. 386. 10) Ebendaselbst. 121) Desgl.