Full text: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Grafschaft Wernigerode

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Altenrode. 
[Aldenrode 1018, Aldenrot 1203, Oldenrodhe 1153, Oldenrode 1293, von da 
bis ins 16. Jahrhundert herrschende Form, Aldinrode 1477, Oldenrod, -rot 1373, 
1410, Olderode 1528, Olenrode 1583, Olrode 16. Jahrhundert.] 
Das Dorf Altenrode, 4 km nordwestlich von Wernigerode am Rammelsbach 
(1479 Rammesbek) gelegen, gehörte im Mittelalter zum kirchlichen Bann Utzleben 
des Bistums Halberstadt und zahlte um das Jahr 1400 zwei, seit 1451 sechs 
Schill. an den Archidiakon. Wenn als Hauptherrin der gegen das Nordende 
des Dorfes hoch gelegenen Kirche in neueren Quellen die heilige Katharina an- 
gegeben wird, so fehlt es dafür an urkundlicher Beglaubigung. Seit 1524 er- 
scheint aber in den Kirchenrechnungen die heilige Anna als Patronin. Da nun 
die Mutter Marias seit Ende des 15. Jahrhunderts in Mode kam und es am Orte 
zwei alte Höfe der seligen Jungfrau gab, so mag Maria die ältere Kirchenheilige 
gewesen sein. Die Kirche stand unter dem Patronat des Klosters Drübeck, das 
hier ansehnlichen Besitz hatte. Daneben erwarb St. Peter zu Ilsenburg dort 
dreißig Hufen, davon 8 bereits 1018, erhielt hier auch vom Bischof Herrand von 
Halberstadt den Korn- und Fleischzehnten. Von 1530—1591 war Altenrode mit 
St. Lorenz in Darlingerode und St. Bartholomäus in Drübeck zu einem einzigen 
Pfarrsystem verbunden. 
Im Jahre 1542 gab es zu Altenrode nur 20 zur Türkensteuer herangezogene 
Hausväter. Im Jahre 1729 wurden 119, 1741 214, 1750 154, 1751 172, 1808 209, 
1810 192, 1832 221, 1880 246, 1890 267 Einwohner gezählt; 30 Seelen kamen auf 
das Gut. Im Jahre 1900 betrug die Seelenzahl 267 (33 auf das Gut). Nach der 
Zählung vom 1. Dezember 1905 zählte man 329, 1910 330 Einwohner. 
Gegen Ende des Mittelalters wurden hier verschiedene Höfe durch besondere 
Namen unterschieden: de Boke, Diekhof, Dornehof, Dreckhof, zwei Höfe Unser 
Lieben Frauen (beatae Virginis), Wythof. Wenn in den Jahren 1465 und 1496 
ein hof vor der porten erwähnt wird, so deutet das auf eine Befestigung oder 
Umwallung, von der wir jedoch sonst keine Nachricht haben. 
Bemerkenswert ist östlich vom Dorfe ein auf einem ehemaligen Anger an 
einer alten Wegkreuzung befindlicher Steinkreis von etwa 10 m Durchmesser 
mit sieben auf der Erde liegenden großen Feldsteinen (Geschieben). Im Volks- 
munde wurden Platz und Steine Kaiserplatz und Kaisersteine genannt. Es handelt 
sich jedenfalls um eine alte Gerichtsstätte. Bei der Verlegung des Begräbnis- 
platzes außerhalb des Dorfes wurde der Steinkreis mit in seinen Bezirk gezogen 
und dadurch sein Bestand gesichert‘). 
1) Heinr. Delius, der Steinkreis von Altenrode, außerordentliche Beilage zu Stück 
Nr. 24 des Wern. Intell.-Bl. vom 14. Juni 1830. $. 1—6.
	        
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