Full text: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Grafschaft Wernigerode

Brockenhäuser. — Charlottenlust. — Darlingerode. 31 
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Aussichtsturm gebaut, 1881 ein weiteres Stockwerk aufgeführt, 1893 ein 
neuer Turm mit mehreckigem Untergeschoß und hohem runden Obergeschoß 
vollendet, danach am Brockenhause bis zur Gegenwart den Bedürfnissen ent- 
sprechende Erweiterungen und neue innere Einrichtungen getroffen. 
Charlottenlust, 
sin bei dem ehemaligen Drübecker Vitiholz nordnordwestlich von Wernigerode 
gelegenes, früher ansehnliches Vorwerk, zeitweise auch zur Baumschule und zur 
Gartenverwaltung genutzt, jetzt nur Forstwärterhaus, wurde vom Grafen Christian 
Ernst zwischen 1728 und 1733 erbaut und angelegt und nach seiner Gemahlin 
Sophie Charlotte genannt. 
Darlingerode. 
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[Turinewartesrot 9. Jahrhundert, Thurwardiggerode 1086, 1136, 1148, Thur- 
wardigherode, Turwardingerode, Dorwerdingerod 1194, Dere-,. Derverdingerode, 
.rothe 1258, Dervedingerode 1457, Dervelingerode 1263, 1474, Derfelingrode 1516, 
Derblingerot 1526, Derblingeroda 1605, Darlingerode 1586, 1591, Delvelingrode 
1474, Derlingerode 1604, Dervyngherode 1516, im Volksmunde Dalligerode 1717, 
Dalligerö@, Dallgerd8.] 
Der Name des heutigen Dorfes Darlingerode und die Prüfung des Alters 
von Ort und Kirche bieten gewisse Schwierigkeiten. Da ‚das ältere Turincwar- 
wartesrot und das seit 1086 in mannigfachen Abwandlungen fortbestehende Tur- 
wardingerode zunächst auf verschiedene althochdeutsche Rufnamen zurückweisen, 
so scheint man auf verschiedene Orte schließen zu müssen. Nun ist aber ein 
Übergang des einen Namens in den anderen sprachgeschichtlich nicht unmöglich; 
auch ist ein zweiter gleichnamiger wüst gewordener oder noch bestehender anderer 
Ort im Sachsenlande nicht nachgewiesen. Dazu kommt die Möglichkeit, ja eine 
vewisse Wahrscheinlichkeit, daß die erste an dieser Stelle gebaute Siedelung 
schon frühzeitig eine Zeitlang wüst lag. Es gab nämlich in Darlingerode dicht 
bei dem heute noch im Gebrauch befindlichen Gottesacker einen sogenannten 
Heidenkirchhof!). Bekanntlich weisen solche in der Überlieferung fort- 
yepflanzte Namen nicht auf die vorchristliche Zeit, was nach der vor- und 
frühgeschichtlichen Altertumswissenschaft an dieser Stelle mitten im alten 
Harzwalde ausgeschlossen wäre, sondern nur auf eine ältere Zeit zurück. Nahm 
man nun bei einem neuen Anbau nur den noch nicht verklungenen Namen 
herüber, so konnte. er von den späteren Ansiedlern leicht anders aufgefaßt 
werden. 
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N Er ist hier urkundlich schon bis 1614, also vor den 30jährigen Krieg zu ver- 
folgen, Harzzeitschr. 27 (1894) S. 369. Ist dieser Heidenkirchhof die ebenfalls sogenannte 
sumpfige Wiese des Predigers zu Altenrode, am Abhang des Ziegenberges? Vgl. Delius 
in der außerordentlichen Beilage zu Stück Nr. 24 des Wern. Intell-.Bl. vom 14. Juni 1830 
S. 4 Anm. 20? 
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