Full text: Normalien für Betriebsmittel der Preussischen Staatsbahnen und unter Staats-Verwaltung stehenden Privatbahnen

VORBEMERKUNGEN. 
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|. dem vorliegenden Heft sind die Normal-Konstruk- 
” tionen für diejenigen Betriebsmittel der Preufsischen 
Staats- und unter Staatsverwaltung stehenden Privat- 
vahnen zusammengestellt, welche unter den gewöhn- 
lichen Verhältnissen hauptsächlich zur Verwendung ge- 
angen, 
50 wünschenswerth die Aufstellung einheitlicher 
Normen für bestimmte Konstruktionsobjekte eines so 
grofsen Eisenbahnnetzes auch schon früher erscheinen 
mufste, so ist hiermit doch erst begonnen, nachdem 
die Verhältnisse des Eisenbahnwesens eine gewisse 
Beständigkeit erreicht haben und insbesondere anzu- 
nehmen ist, dafs die Anforderungen des Betriebes in 
Bezug auf die Geschwindigkeit und Stärke der Züge, 
auf die Einrichtung und Tragfähigkeit der Wagen in 
len nächsten Jahren Aenderungen nicht erfahren 
werden. Manche Gründe sprachen dafür, derartige 
Normalien zunächst für die Betriebsmittel aufzustellen, 
zanz besonders schien die Rücksicht auf das Publikum 
ine gleichmäfsige Gestaltung der Personenwagen und 
ler gewöhnlichen bedeckten und offenen Güterwagen 
zu erheischen. 
Das gewichtige Bedenken, es möchte durch die 
Festlegung der Konstruktionen das Streben nach Ver- 
Jesserung behindert werden, erschien insofern nicht 
degründet, als der Vergleich der für die verschiedenen 
Staats- und unter Staatsverwaltung stehenden Privat- 
ahnen in den letzten Jahren beschafften Betriebsmittel 
vereits eine sehr grofse Uebereinstimmung in den meisten 
Theilen namentlich jedoch auch in den Konstruktions- 
;ystemen zeigte, Hinsichtlich der Güterwagen sind 
ıierauf von wesentlichem Einflusse die Beschlüsse ge- 
wesen, welche im Jahre 1871 in einer Konferenz der 
:echnischen Vertreter der Königlichen Eisenbahn-Di- 
‚ektionen, unter Hinzuziehung der Dirigenten einiger 
zröfserer Wagenbauanstalten gefafst worden sind. Be- 
züglich der übrigen Betriebsmittel ist ein ähnliches 
Resultat durch den Austausch der verschiedenartigen 
Construktionen, durch den wechselseitigen Verkehr der 
Construkteure u. s. w. herbeigeführt, Bei der PFest- 
;tellung einheitlicher Maafse handelte es sich daher 
‚orzugsweise nur darum, die mehr zufälligen, durch 
'ie Vielseitigkeit.der Beschaffungen entstandenen Unter- 
chiede zu beseitigen, wogegen es unbedenklich erschien, 
är solche Theile, hinsichtlich deren die Erfahrungen 
‚och nicht abgeschlossen sind, verschiedene Kon- 
truktionen zuzulassen. Hiernach ist die Aufstellung 
ler Normalien für die unter den gewöhnlichen Ver- 
ıältnissen hauptsächlich zur Verwendung gelangenden 
Setriebsmittel erfolgt, nämlich: 
ür den zweiachsigen Personenwagen der I., IL, 
III. und IV. Klasse, 
Ur den zweiachsigen bedeckten und.offenen Güter- 
wagen, 
ür die dreiachsige Personenzug- und Güterzug- 
Lokomotive nebst dreiachsigem Tender. 
Es ist selbstverständlich, dafs, wenn für ein so 
zrofses und weit verzweigtes Bahnnetz die Einheitlich- 
ceit dieser Normalien auf die Dauer erhalten bleiben 
;oll, vorzugsweise solche Abänderungen vermieden 
verden müssen, durch welche die beliebige Verwendung 
lieser Betriebsmittel auf den verschiedenen Bahnstrecken 
ınd die jederzeitige Benutzung der vorhandenen Re- 
ervestücke etc. in Frage. gestellt werden könnte. Die 
NVeiterbildung der Normal-Konstruktionen wird nur auf 
ırund gemeinschaftlicher periodischer Erörterung nach 
Aaafsgabe der inzwischen gewonnenen Erfahrungen 
folgen dürfen. 
Für die, durch besondere Betriebs- Verhältnisse 
‚edingten Spezial-Betriebsmittel aller Art erschien die 
\ufstellung von Normalien nicht erwünscht; die Kon- 
truktionen werden in jedem Falle den Verhältnissen 
‘nzupassen sein, jedoch mit der Maafsgabe, dafs die 
inzelnen Abmessungen der Normalien. soweit als 
rgend angäneglich. beizubehalten sind
	        
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