Full text: Das technische Unterrichtswesen in Preußen

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ex übertraf die Gesammtfrequenz der übrigen Abtheilungen um 
nehr als das doppelte. 
Diese Erfahrungen nöthigten zu einer Reform und wiesen 
zugleich auf das Grundprinzip hin, nach welchem dieselbe ein⸗ 
zuleiten sei. Jeder Fachunterricht soll anknüpfen an eine be— 
simmte Stufe allgemeiner Bildung, sei es die der Volksschule, 
der die einer mitlleren oder höheren Lehranstalt, aber die 
Fachschule darf nicht sel bst wieder Vorbereitungsanstalt für eine hö⸗ 
here Fachschule sein. Soweit also die Gewerbeschule die Aufgabe bei⸗ 
hehalten will, fuͤr technische Studien vorzubilden, muß der eigentliche 
Fachunterricht aus ihr fortfallen und sie ausschließlicher als 
—VV— Pflege des 
prachlich⸗historischen Gebiets werden. Soweit sie aber ihre 
Schüler direkt für den gewerblichen und technischen Beruf vor⸗ 
bereiten will, muß sie den allgemeinen Bildungsunterricht 
rüher abschließen, den Fachunterricht früher beginnen und 
zründlicher betreiben. Das Prinzip der Reform mußte also 
ein, die bisher verbundenen Zwecke zu trennen, die be⸗ 
tehenden Gewerbeschulen in zwei Gruppen zu theilen und 
den Lehrplan einer jeden dieser Gruppen voll und ganz dem 
einen Zweck entsprechend aufzustellen. 
Noch ein wesentlicher Mangel war bei dieser Umge— 
staltung zu beachten. Die alte Gewerbeschule lehnte sich in 
zormaler Weise an eine abgeschlossene Bildungsstufe (die ab⸗ 
ploirte Volksschule), die neue dagegen an eine nicht abge⸗ 
chlossene, nämlich an die mittlere Klasse einer höheren Lehr⸗ 
rxustalt (Reife für die Sekunda). Dieser Anfangspunkt führte 
— DV — die Gewerbeschule 
ch meldenden Schüler kamen theils aus Lehranstalten mit 
Janz verschiedenen Unterrichtsfächern, theils wurden sie auf 
Hrund einer Aufnahmeprüfung zugelassen, die im Interesse 
der Frequenz der Schule oft recht nachsichtig war. Daraus 
ergab sich eine Ungleichmäßigkeit in der Qualität der Schüler, 
welche die Gesammtleistungen beeinträchtigte. Um diesen 
Nachtheil zu beseitigen, errichteten die meisten Gemeinden 
zuf eigene Kosten Vorklassen, welche zahlreich besucht 
vurden“ und verhältnißmäßig wenig Ausgaben verur— 
achten. Die dreiklassige eigentliche Gewerbeschule war nun 
aicht mehr in die Luft gestellt, sie hatte eine Basis, 
uf der fie fußen konnte. Wo die Gemeinden nicht auf 
diesem Wege für einen stetigen Zufluß von Schülern sorgten, 
blieb die Frequenz der oberen Klassen durchgängig gering. 
Sprach schon diese Erfahrung für die Einrichtung eines 
Vorklassen-Systems, wie es die Gymnasien und Realschulen 
don der Sexta ab haben, so kam noch ein weiterer dringlicher 
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