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Sie Konkurrenzausschreiben und es werden von den verschiedensten
Theilen des In- und Auslandes Entwürfe vorgelegt; zur Aus—
führung derselben werden wir unsere Leute schon haben, wenn
wvir sie nicht selbst entworfen haben sollten.
Ich bitte also dringend, gehen Sie von diesem Gedanken
1b, daß Sie lauter Künstler bilden wollen aus unseren Bau—
hbeamten, sondern man mache sie zu qualifizirten Staatsbeamten,
und da drückt der Schuh. Meine Herren, der Bautechniker in
der Provinz hat nicht die Eigenschaft, die er haben soll, und
aicht Gelegenheit, für seinen Beruf sich praktisch auszubilden. In
einer der uns zugegangenen vielen Petitionen ist hervorgehoben,
daß der Bautechniker in der Regel aus den mitleren Ständen
hervorgeht. Wenn Sie diese mittleren Stände in einer Prä—
parandenanstalt 15 Jahre zusammenpressen, geht dann daraus
ein allseitig gebildeter Mann hervor? Wird dann nicht der
mittlere Stand, indem er mit dem höheren als Junge
auf der Schule und später in den höheren Klassen des Gym—
nasiums und der Realschule arbeitete, wird denn nicht durch
diese Friktion, gerade durch die Vorbildung für die Aesthetik
und für die Ethik der Grund gelegt und wird dann nicht
später auf der Akademie das weiter fortgesetzt? Nun kommt
der junge Bauführer in die Praxis, und da muß ich die
Staatsregierung anklagen, die ihn nicht so ausbildet, wie ich
es thun würde. Hoch geschult, mit vierjährigem Kursus auf
der Akademie, müssen die Herren dann 2 Jahre in die Provinz
und müssen nun, wie ich das selbst erlebt habe, ein volles
halbes Jahr, bei einem gewöhnlichen Scheunenbau stehen,
Tag für Tag Polirer und Maurer kontroliren u. s. w.; wuͤrde
nan sie einem gediegenen Bauinspektor überweisen, damit sie
in allen Branchen, die ihnen später in ihrem Beruf vorkom—
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halten, aber nun müssen sie auf der Straße, sei es bei der
Kisenbahn oder der Chaussee täglich auf und ab patrouilliren,
sie erlernen da nicht den vielseitigen kleinen und großen Dienst
vie sie sollten. Wenn ich da ein wenig aus meiner Ver—
Jangenheit exemplifiziren wollte, würde ich vielleicht Heiterkeit
erregen, ich will das aber vermeiden, da ich fühle, daß ich
schon viel zu lang Sie für gesprochen habe.
(Ruf: Ja wohl!)
Das kann ich mir denken, und daß Sie wahrscheinlich
meinen Antrag auch nicht annehmen.
Ich beantrage also zum zweiten Theil mit dem Herrn
Kollegen Windthorst, die Petition der Architekten der König—
lichen Staatsregierung noch einmal zur Untersuchung vorzu—
legen und daß Sie auf Grund meines ersten Antrages, den