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des Herrenhauses.
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rinem pfychisch-ethischen Sinne durch das Studium der alten
Schriften, durch das Studium des klassischen, politischen,
sozialen, religiösen und Kunstlebens, durch das Studium der
Beschichte an der Hand der klafssischen Literatur gewonnen wird.
Meine Herren, es kam mir vorhin so vor, als wenn der
Herr Regierungskommissar hätte sagen wollen, die Baukünstler
zur Zeit des Perikles hätten ja auch einer klassischen Bildung
nicht bedurft; wozu denn wir dieselbe fordern? Wir sollten
uns auf unser eigenes nationales Wollen und Können stützen;
es komme auf das Studium des klassischen Alterthums nicht
an. Meine Herren, ich weiß nicht, was die Griechen zur Zeit
des Perikles für vorklassische Studien zu machen gehabt
hätten. Wir sind so glücklich, die Zeugnisse und Ouellen
jener hellenischen Erkenntniß und unvergleichlichen Größe,
Erhabenheit und Schönheit in den Künsten zu haben und sie
uns aneignen zu können, und ich wage ohne Weiteres die
Behauptung, die deutsche Nationalbildung mit ihrem ganzen
eelischen Bewußtsein beruht auf dem seit Jahrhunderten
eindringlich betriebenen Studium des klassischen Alterthums.
Ich will Ihnen bekennen, ich habe in meinem Leben
kein Abiturienteneramen gemacht, einfach deswegen, weil in
meiner Jugend da, wo ich studirt habe, es nicht für nöthig
erachtet wurde. Ich will noch mehr sagen: wenn ich morgen
unter Klausur genommen werden sollte, um ein lateinisches
Extemporale zu schreiben, so würde ich ganz gewiß bei dem
preußischen Examinator durchfallen;
(eiterkeit)
denn ich würde nicht eiceronianisches Latein nach den jetzigen
Forderungen, ja nicht einmal mehr sallustinisches Latein nach
den in meiner Jugend an uns gestellten Forderungen schreiben.
Aber das nehme ich für mich in Anspruch, daß ich umfangreich,
aus Neigung meine alten Klassiker, römische wie griechische,
in Liebe zur Sache gelesen, und daß ich mir auf dem Wege
der damaligen Vorbereitung eine klassische Bildung verschafft
habe, welche klassische Bildung in mir die Ueberzeugung noch
Jeute erhält, daß dieselbe zum Studium der Baukunst, zur
Ausbildung des Architekten unerläßlich ist, wenn der Architekt
—
ein heroorragendes Talent, wie man ja von Schiller sagt, er
habe kein Griechisch gelernt. Ich würde immer zustimmen,
venn die Staatsregierung ein solches Talent zum Staatsdienst
nn der Architektur zuließe, ohne klafsische Vorbildung; oder
zweitens, er hat kein besonderes Talent, dann ist grade die
klassische Bildung die Hauptquelle, aus welcher die Geistes—
kräfte, die ihm gegeben sind, weiter ausgebildet werden können.
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