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Denlschrift
Die école d'apprentis oder vollständiger école prépara-
toire à l'apprentissage du Boulevard deé la Villette will
gleichfalls den Schüler nicht als fertigen Arbeiter entlassen.
Da sie aber nur Schüler aufnimmt, welche den Kursus der
Volksschule beendigt haben, und mindestens 13 Jahre, höchstens
16 Jahre alt sind, daher, zur Arbeit eine größere Körperkraft
mitbringen und da der Unterricht in der Werkstatt an allen
Tagen der Woche für die beiden ersten Jahrgäuge 522 und
rür den dritten 7/. Stunde dauert, so erreichen die Schüler einen
weit hoͤheren Grad von Ausbildung als in der zuerst genannten
Anstalt. Die Mehrzahl der Schüler macht allerdings aus
Rücksichten des Erwerbs den Kursus nicht durch, sondern tritt
mit 12 Jahren aus, aber auch mit dem bis dahin Gelernten
sind manche im Stande, sich schon in Werkstätten niederen
Ranges ihren Unterhalt zu verbienen. Der Unterricht ist
anentgeltlich und dauert mit Unterbrechung von 19 Stunden
für Frühstück, Vesper, Erholung und Turnen, sowie mit Ein⸗
chluß der für die Ausführung der Schulaufgaben bestimmten
Zeit im Winter und Sommer von J, Uhr früh bis 7 Uhr
Abends. Er erstreckt sich auf Arithmetik, Algebra, Planimetrie,
descriptive Geometrie, Zeichnen, etwas Physik, Chemie, Mechanik,
Technologie, Buchführung, Französisch und Englisch. Alle
Schuͤler werden während des ersten Jahres abwechselnd in den
heiben Ateliers zur Bearbeitung von Holz und Metall ange⸗
leitet, und erst im zweiten und dritten Jahre ausschließlich in
der Modell-Tischlerei oder in der Schlofserei oder in der
Schmiede mit der Ausführnng von Gegenständen beschäftigt,
zu denen sie vorher die Zeichnungen angefertigt haben. Der
rößte Theil des Inventars und der jetzt in Gebrauch be—
ndlichen Werkzeuge ist in der Schule geaͤrbeitet worden, ein
Theil der Fabrikate wird verkauft und der Erlös kommt den
Schülern theilweise zu Gute. Durch Prämien, in Büchern oder
Werkzeugen bestehend, und durch Anschreiben des Namens an
eine Ehrentafel, werden die Fleißigen hier wie in anderen
französischen Schulen ausgezeichnet, und können außerdem alle
14 Tage eine Praͤmie von 25 Centimes bis 3 Franken er—⸗
halten, wovon ein Theil für sie bis zum Austritt aus der Schule
ufgehoben wird. Die Führung der Schüler, welche den
unbemitteltsten Klassen angehören, wird gerühmt, die Ver⸗
saumnisse sind sehr gering, das Aussehen gesund und frisch.
Ihre Mahlzeiten bringen sie in die Anstalt mit oder erhalten
zürt warmes gutes Essen für wenige Sous aus der Cantine.
Unglücksfälle sind bisher nicht vorgekommen, obgleich 20 Dreh⸗
baͤnke, 3 Bohrmaschinen und eine Bandsäge in den Ateliers
aufgestellt sind, und von einer Dampfmaschine getrieben werden,