Kommissionsberichte
bildung des Gymnasiums nicht, so müßte folgerecht
der von dort kommende Abiturient vom Besuche des
Polytechnikums von vorn herein ausgeschlossen werden,
io lange er kein entsprechendes Nachexamen gemacht
at.
Ein solches dürfte aber nicht nothwendig sein,
denn einerseits ist schon für die künftige Organisation
der Gymnasien eine größere Berücksichtigung der
mathematischen und naturwissenschaftlichen Disziplinen
n Aussicht genommen, andererseits ist es eine, sogar
inter den jetzigen Verhältnissen an vielen technischen
Hochschulen gemachte Beobachtung, daß die bei den
Gymnasiasten etwa anfänglich vorhandene Unbehilf—
lichkeit sehr bald verschwand und einem Voreilen
—
renden Platz machte.
Die eben bezeichnete Petitionsbewegung hat, wie gemei—
aiglich zu geschehen pflegt, eine entgegengesetzte Strömung
hervorgerufen, die gleichfalls bereits in zahlreichen Petitionen
an das Abgeordnetenhaus zum Ausdruck gelangt ist. Die
Stadtverwaltungen von Köln, Koblenz, Elberfeld, Barmen,
Hildesheim, Halberstadt, Gleiwitz, Brieg u. s. w. und die
städtische größere Schuldeputation von Krefeld begrüßen den
Vorgang der Staatsregierung mit Freuden. Namhafte Architekten
und Ingenieure, insbesondere eine Minderheit des Berliner
Architektenvereins, der sich Stimmen aus Hannover u. s. w.
anschließen, bekämpfen in ihren Zuschriften die Beschlüsse des
zenannten Vereins und die Petition Hobrecht. Heroor—⸗
ragende Industrielle,) theils einzeln, theils in Gruppen, ebenso
der gewerbliche Centralverein Ost- und Westpreußens, Mit—
zlieder des Ausschusses des schlesischen Central-Gewerbevereins,
der polytechnische und Gewerbeverein zu Königsberg in Preußen
und schlesische Gewerbevereiner) beschwören die Landesoertre—
ung, der nothwendigen und mit Séhynsucht erwarteten
Reform nicht durch Hinwegnahme der Berechtigungen die
Spitze abzubrechen. Der Verein preußischer Gewerbeschul⸗
lehrer und mehrere Gewerbeschulen durch ihre Kuratorien
und Lehrerkollegien schließen sich den genannten Bitten an.
) Die Petition preußischer Industrieller und Ingenieure trägt bis
etzt 275 Unterschriften. Außerdem haben die zur Generalversammlung
des Mittelrheinischen Bezirksvereins deutscher Ingenieure in Coblenz
anwesenden Mitglieder ihren Vorstand zur Unterzeichnung ermächtigt.
) Breslau, Liegnitz, Brieg, Neurode, Habelschwerdt, Freistadt,
Haynau, Schmiedeberg, Striegau, Glatz, Wüste⸗-Waltersdorf, Görlitz,
Beuthen, Oels, Bunzlau, Gleiwitz, Waldenburg.