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oder auch nur ein so vorzügliches Mittel wäre, daß es durch
tein anderes ersetzt werden könnte. Wenn aber behauptet
werde, daß ohne Kenntniß der alten Sprachen Niemand auf
der hösten Stufe der Bildung stehen könne, so widerspreche
dem schon der Umstand, daß bereits seit mehreren Jahren die
Abiturienten der Realschulen zu dem Volytechnikum und zu
dem Staatsexamen zugelassen werden, obgleich die Realschulen
das Griechische von ihrem Lehrplane ausschließen und den
Anterricht im Lateinischen da abbrechen, wo der eigentliche
Nutzen dieses Unterrichts erst beginnt; ganz entscheidend aber
sei die Thaͤtsache, daß von den Schülern der Gymnasien, die
nicht Philologen oder Theologen werden, nach dem Abgang
bon der Schuͤle unter 100 nicht 10 einen alten Schriftsteller
noch lesen ind nach 10 Jahren noch lesen können. Freilich
werde dagegen eingewendet, daß hier nicht sowohl in dem
Besitze der Kenntnisse, als in der Erwerbung der größte
Nutzen liege, den fie gewähren, und es sei auch zuzugeben,
daß die Erlernung der alten Sprachen in vorzüglichem Maße
geeignet sei, die Geisteskräfte vielseitig zu üben und das Ver⸗
staͤndniß und die Handhabung der Muttersprache zu vermitteln
und zu erleichtern. Andererseits aber müsse auch anerkannt
werden, daß dieses Ziel an sich betrachtet an jeder gebildeten
fremden Sprache erreicht werden könne, und daß die Gram—
matik der franzoösischen und englischen Sprache, an der mit
dem größten Eifer gearbeitet werde, gewiß sehr bald pädago—
zisch so weit vervollkommnet sein werde, daß von dem Unter—
cicht in diesen Sprachen die Erreichung des bezeichneten Zieles
nit Sicherheit erwartet werden könne.
Wenn endlich hervorgehoben werde, daß unsere ganze
Bildung aus dem Alterthum hervorgegangen sei und noch
darauf ruhe, und daß wir deshalb die Kenntniß des Alterthums
nicht entbehren könnten, so übersehe man ganz und gar, daß
eine für viele Zwecke genügende Kenntniß des Alterthums er—
langt werden könne, ohne daß man die Ouellen in der Ur⸗
sprache lese, und daß viele große Künstler und Dichter ohne
Kenntniß der alten Sprachen den Geist des Alterthums besser
erkannt haben als diejenigen, welche wit dem Studium dieser
Sprachen ihr ganzes Leben hindurch sich beschäftigen. Das
wichtige Bildungsmittel, welches die Literatur des Alterthums
uns sein könne, würden wir der Nation sicher bewahren, wenn
wir auch nur wenige Gelegenheit und Anregung erhielten, die
alten Sprachen gruͤndlich zu studiren, und wir würden es
nausbleiblich verlieren, wenn wir in dem Bestreben, alle,
welche höhere Bildung suchen, an diesem Studium Theil
nehmen zu lassen, die an dasselbe zu stellenden Forderungen