nó Des II. Buchs VII. Cap. |
het | so werden sie haͤrtlich / und behalten ihrefarbe sehr schoͤn. Wie aber in Zucker
und Honig einige Blumen/ja allerhand Fruͤchte ein zu machen und zu erhalten / davon
ist hier zu schreiben unnöhtig.
VIl. Blumenlang verwahren im trucknen wege,
Nicht alle blumen siud hiezu dienlich / sondern fürnemlich dicse nachfolgende!
ivelche main den winter über zu auszierung der Speisen und zu Arkneyen anzuwen-
den pfleget. Dierohte farbe nimt man von Neglein/ Pöonien / Nosen/ Balau-
stien ; dieblawe von Kornblumen und Ritterspor : die gelbe von Ringelblumen!
ind Pfriemen. Wenn alle diese ihre vollkommene reiffe erlanget / sv pflücket die
blätter von den knöpffen ab schättet sie ganß dünn auff ein leinwand / oder bret /oder
in ein erden gefäß / schiebet sie in einen nicht allzu heissen offen / und lasset sie schnell
abtrucknen / sonst wo es langsam zugehet / verlieren sie ihre schöne. Hernach zichet
sie heraus und verwahret sie zum gebräuch an einem trucknen orte. Fmgleichen die
blum von Amaranth so ganß vor sich auff getrucknet/ behält ihre farbe bis in den win-
ter / wenn man sie aber alödan mit wasser anfeuchtet/ wird sie noch lebhaffter / und
dienet den Kränßwindern.
Das Blumwerck aber / welches sehr safftig ist / ganß abzutrucknen / dafi es sei-
neforme behält / dazu hat man dieses mittel / nach art der Aegyptischen Saiid-Mu-
mien / erfunden. Schlaget ein gut theil sand durch ein sieb / waichet denselben etli-
che mahl mit reinem Wasser / daß alle unreine fettigkeit davon komme / breitet ihn
hernach voneinander an die Sonne / und lajfet ihn wol trucknen. Habet auch zur
hand allerley gefäß oder büchsen aus töpffer-erde oder verzinnetem eisern blech / nach
grösse der Tulipen / Hyacinthen und anderer blumen / dieihr abzutrucknen willens
seyd. Alsdan schüttet in ein bequem gefäß einen finger hoch sand / stecket diemit
samt dem stiel abgeschnittene / wol auffgeblühete und mit regen nicht befenchtete blu-
mehinein /alsv daß sie die seiten des gefässes nicht berühre /strewet darnach allgemach
von dem fände sv viel hinein / daß das gefäß ganß angefüllet / und dieblume obenher
ein paar finger hoch bedecket sey. Machet endlich den deckel drüber / und legets an
de Sonneein paar Monat lang / so trucknet der safft an der blume aus / die gestalt
aber bleibet. |
Hieher gehoͤret die art nicht allein Blumwerck / sondern allerhand Gewaͤchs
zwischen papier abzutrucknen / nachmahls mit leim an zuhefften / und daraus Herba-
ria viva , lebendige Kreuter-Bücher / oder Hortos siccos, truckne Gaͤrten zu verferti⸗
zen / welche wenn sie sauber gemachet sind / viel jahr dawren/ und.die Kräuter ohnver-
weset erhalten können. Dessen giebet unter andern zeugniß das jenige Herbarium
rivum , toelcbes tor diesem zu Heydelberg angeleget / bey eroberung aber der Stadt
mit felbiger Bibliothec nach Rom übergebracht / und daselbst im Batican annoch.
unverleßet zu schen. Fmgleichen das jenige/ welches der fürtreffliche Naturkündi-
zer Ulysses Aldrovandus verfertiget / und dem Magistrat zu Bononien vermachet/
wose:bst es den Fremden annoch pfleget gezeiget zu werden / und zwar auff ihrer kost-
baren Bibliothecam Rahthause. Eines dergleichen ist zu finden in der trefflichen
Kunsikammer zu Neapel / welche Ferdinandus Imperatus auffgerichtet : eins zu
Dasel bey denen Erben Calpari Bauhini , von mehr als 4000, Gewächsen : eine zu
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