222 Des IV. Buchs VII.“ Cap.
Scheib⸗apffel / M. Orbiculata. Sind SGuͤtzaͤpffel / M. Dulcia. Gantz suͤß
breitlich / am geschmack sawr⸗suͤß / koͤnnen Loͤnnen nicht dawren / sondern muͤssen
auch zimlich dawren. vgld verspeiset werden.
Striem-öpffel / M.Striata, Sindroht- Weyden⸗aͤpffel / M. Saligna. Sind
streiffig / und zweyerley art / nemlich groß an farben blaßgruͤn / der schmack mittel⸗
und klein. maͤßig / gehoͤren auch nicht unter das La⸗
| ger⸗obst.
Weynacht-äpffel / M. Decembria, Dieser muß ich allhier nur zu dem ende
meldung thun / weil einigein der meinung begriffen / als wenn diese art Aepffelin der
Christnacht auch bey grimmigem froste blühen und zugleich früchte tragen solten.
Die gewißheit hievon zu erlangen / habe ich an den weitberühmten Herrn D. Mauri-
tium HoFiman Professorn zu Altorff / weil sie daherümb anzutreffen / geschrie-
ben / welcher vom 18. Martij 1663. also geantwortet. Übersende beneben in einem
schächtlein etliche Weynacht-äpfsel/ deren dißjahr wegen gar grosser kälte wenig ge-
Finden worden, Tchhalte es nur pro fru&ibus lerotinis , und habe im Horto Medi-
zo hieselbst auch eine art späte Birnen / welche allererst im October blühen / und mit
zusgaug des Novembers | und also circa Solltirium früchte tragen. Belangend.
sonst die gestalt der übersanten Weynacht-äpffel / so waren sie unanschnlich | schrump-
jicht / und kaum so groß / als eine Haselnuß. |
XVI. Marellen⸗baum. |
Matellen sind ein angenehmes Obst / und eine zier der Taffel. Dieim April
erscheinende blühtist weiß : die frucht aber / welche iin Junio oder Julio reiffet/ ist
goldgelb undkleinen Pfirsichen gleich. Fnihren steinen liegen kernen / am schmacke
ditter : wiewol deren auch eine süsse art vorhanden ist. "Der Marelienbaum erfo-
dert ein wolgebawet und vom graßwachs befreytes erdreich : schwer und leimigter
hoden dienet ihnen nicht : sandiger verursachet kleine früchte / kan doch durch misten
verbessert werden. |
Die fortpflantzung geschiehet ins gemein durch die Kernen / welche man / wo es
möglich / von den besten gepfropfften nimt : seibige werden alsofortan den ort gesto-
chen / da die kuͤnfftige baͤume ihren stand haben sollen / sintemahl die verpflankung den
Marellen-bäumen wegen ihrer tiefFsteigenden wurzel nicht sehr dienlich. Jedoch so
sie sollen verseket werden / fol die verseßung bald im ersten oder andern jahr geschehen!
che die wurzeln tieff einschiessen ; und solches zwar lieber im Frühling / als zur Herbst-
zeit. Hieraus entstehen nun
Mala armeniaca minora, C. B. Kleine Marellen. Malus armeniaca, Dod.
Lob. Armeniaca minora , Matth, Tab. Diese gemeine Marellen werden verbessert
durch das pfropffen in sich selbst / oder auff Pfirsing / oder a.uFPflaumbäume : und
zwar weil diese bäume gar früh drucken oder saft Lekonunen I fo muf nan mit fot
cher arbeit auch zeitig verfahren. Das Spaltpfropffen ist hiezu sehr bequem / und
machet daß die baͤume zeitig frucht tragen. Das Oculiren hat gleichfalls hier stat /
beydes Marellen auff Marellen / und auch auff Pflaumstaͤmme. Pnter den Pfropff-
reisern muß man die jenige erwehlen / welche nur Laub⸗ augen haben: an welchen a⸗
ber zugleich auch Blüht-angen siken / die gehen gemeinlich wieder zurück. Wäicewol
nun
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