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und fär andern vollkommener zu machen ! so beuget den zweig! anwelchein er hanget
ineinen Spalt-topff mit erden angefället / und lasset ihn so fort wachsen / bis zu seiner
zeitigung. Auch nehmen die Quitten allerley gestalt an / wenn man die junge frucht
in ein erde:tes oder gläsernes gefäß / welches inwendig figuriret / hinein ste>et und da“
rin groß wachsen lässet.
XVIII. Mespelbaum.
Mespilus folio laurino non serrato, C. B. Gemeiner Mespelbaum. Mefpi-
lus, Trag. Lob. Dod. vulgaris, Clus. Cam. ep. Dieser ist mit zu rechnen nicht unter
die höchste i sondern mittelmäßige bäume : die blätter gleichen etlicher massen den
sorbeerblättern / sind am rande nichr gekerbet / aber etwas haarigt. Das holz ist
pest und zähe / die äste stachligt ( die blüht weiß. Die früchte sind in der grösse wie
zalläpffel / haben inwendig fänff harte steine / oben fünff püschlein ; werden im sps-
ten Herbst / und zwar nicht ehe gebrochen / bis sie vom frosteinmahl zu mehrer ermür-
hungübergangen : jedoch kan man sie auch alsdan noch nicht geniessen / sondern
müssen auff dem stroh so lange liegen / bis sie weich und teigig werden. — |
Der Mespelbaum ist sonst nicht weichlicht / sondern mag allerley lufft vertra⸗
gen: waͤchset gern in steinigten sandigen oder aus sand und leim vermischtem erd⸗
reich. Seine vermehrung geschiehet durch die steinlein geschwinder aber durch die
zrut. Durch die Pfropffung kan sein wachstum sehr befodert und verbessert werden!
und entstehet alsdan daraus -
Mefpilus foliolaurino major , C. B. Grosser Mespelbaum. Mespilus fru-
ftu praftantiore , Trag. domestica, Lob. ic. oxyacantho infita , Dod. Die Pfropf⸗
fung geschiehet entweder auff Mespeln / oder auff Birn / Aepffel / Quitten / und Hage⸗
dorn : sonsten halten einige viel auff Hagebutten oder Wiepenstrauch
zwischen die rinde. Die Encken müssen nicht gebrochen werden von den gipffeln /
noch unten hersim/ weil der Mespelbaum daselbst gemeinlich gebrechlich und zer-
stossen : sondern aus dem mittel. Solche gepfroffte Mespelbäume sind zwar den
angepfropfften in vielen stücken gleich : jedennochist der unterscheid au dem / daß sie
nicht sv stachlige zweige | hergegen noch einmahl so grosse und wolgeschmackte früchte
tragen. Der Mespelbaum ist vor vielen andern dem zufall unterworffen / daß sein
stanun von den Würmern gern durchnaget wird : solche zu vertreiben | bestreiche
man die löcher mit Baumwachs.
XIX. Maulbeer⸗baum.
Morus fructu nigro, C. B. Schwartze Maulbeern. Morus, Trag. Matth.
Dod. Fuch. Tab. celsa Officinis, Lob. Dieser baum hat einen dicken ftamm! ae
meinlichkrunm gewachsen / weit ausgebreitete äste und wurzeln : die blätter sind
hreit und rundlicht / lauffen spät heraus und hat man nach ihrer ankunfft sich nicht
leicht eines frostes mehr zu besorgen. An stat der bluͤht hat er gruͤne wollichte brossen
oder püschlein | welche im May fast zu lekt unter allen bäumen erscheinen. Die
dräuff folgende früchte sind anfangs grün! dan roht/ endlich schwarß / und zeitigen
nicht zugleich ! sondern nach und nach vom Augusto an bis in den späten Herbt.
Ex erfodert einen fetten wolgetünchten grund / jedoch wächset er zwischen den
gebaͤwden / da maurkalck und feuchtigkeit ist / auch gar schoͤn: kaͤlte kan er in der ju⸗
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