Full text: Joan. Sigism. Elßholz Vom Garten-Baw: Oder Unterricht von der Gärtnerey auff das Clima der Chur-Marck Brandenburg/ wie auch der benachbarten Länder gerichtet

6 Des 1. Buchs V, Cap, 
25. Gespaltene Töpffe / Ollx kill , gußwendig wol glasieret / zum Ansäz. 
Diese werden mit gutem erdreich gefüllet / und an die äste guter bäume gehencket/ 
junge davon abzuziehen / wie dieser Handgriff drunten im1V. Cap. des IV. Buchs 
gezeiget wird. | 
26. Eine Trage oder Boͤrge / Vehiculum manuale. Mit selbigem traͤget 
man allerhand zubehoͤr des Gartens von einem ort zum andern. 
27. Gesflochtene koͤrbe / Corbes vimineæ, groß und klein / abgebrochene Blu⸗ 
men und Fruͤchte zu tragen. 
28. Ein Buchsbaumpflanzer / Plantator buxi. Kan von eisen gemachet 
iverden / und drücket man mit der gespaltenen Spize den Buchsbaum in die erde/ 
wann Monster oder Züge damit angeleget werden sollen. 
- Alle diese Garten-Waffen oder Instrumente müssen in einer kammer in gu- 
tex ordnung auffgestellet /nach der arbeit geseubert / und das eisenwerck vor demrost 
[0 viel möglich verwahret werden: sintemal/wie man im sprichwortsaget/gnt werck⸗ 
zeug machet leichtearbeit.- - 
Endlich / dieweil ein künstlicher Gärtner wissen muß allerley Modellen auff 
papier zuvor zu zeichnen / ehe er sie auffs Land bringet/ so muß er auch die hierzu ge- 
hörige instrumenten anschaffen : als fürnemlich einen scharffen Circkol / ein gut Li- 
ail ! m einen verjüngten Maaß-stab / mit welchen drey stücken er sich zur noht wol 
ebelffen Éan. 
EN Das v. Kap. 
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mehrung / und Verbesserung / ins gemein. 
En ursprung aller Gewaͤchse lehret uns die heilige Schrifft im 
Buch der Schoͤpffung klaͤrlich jund cben das Wort / durch welches Gott 
damals schuff/ist annoch so kräfftig/ daß die gütige Crde vieltausender- 
ey Fräuter freywillig und ohn menschlicht fieiß auffgehen lässet/und mit 
u solcher zier ihr angesicht jährlich verneuert. Dis aber ist mehr zu verwun- 
dern/wann eine grube vielklaffter tieff/ja gar bis an denMittelpunct der Erdkugel be- 
reitet / und da heraus ein hauffen erde auffgezogen / in einen kasten geschüttet / und 
unter freyen himmel ohn alle besaͤmung gestellet wird / daß jedoch mit der zeit sota⸗ 
he erde einige kreuter nach ihrer art von sich treiben und zur vollkommendeit brin- 
gen kan. Tchlasse das weitere Nachsinnen hievon denen Naturkündigern / und den- 
jenigen/ welche von solcher materie außführlich zu schreiben ihnen fürgenommen: 
hergegen bleibe ichin den schranc>en der Gärtnerey / als welche den wachstum der 
freywilligen kreuter / wie anderer goͤttlicher Geschoͤpffe / zwar mit schuldigem danck er⸗ 
kennet / jedoch mit denselbigen allein keinesweges vergnüget seyn kan. - 
Und gewiß es scheinet / daß/allhier die Natur von ber Kunstüberwunden 
foorben / indem diese/ laut nachgeseßten Täffleins / allbereit siebenzehn arten die Ge- 
wächse theils fort zupflanzen/ theils zu verbessern entdeckt! welche wir guch folgends 
- nach
	        
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