44 DODes II. Buchs II. Cap.
gend sonst den unterschied der Steige / so sind etliche breit I ben VI. VIL oder acbt fufil
nac) bem ber raum grofi und diese werden Haupt-oder Creukgänge genennet| wel-
che die grossen stücke der parterren von einander sondern: andere so zwischen die Bett-
lein lauffen / haben die breite von anderthalb bis zwey fuß. Cs müssen aber so wol
vie Hauptgaͤnge / als die Fußsteige durchgehends einerley breite behalten.
7. Von Muster⸗Baͤumlein.
Musterbaͤumlein sind die jenige / welche entweder in das Mittelpunct / oder in
die Ecken der Muster / oder auch an die Gaͤnge in gewisser distantz gesetzet / theils auch
derselben umb mehres zierahts willen unter der Schere gehalten / und in gewisse figu⸗
ren durch beschneiden gebracht werden. Die Frankosen heissen sie Buillons , und
schicken sich hiezu am besten der grosse Buxbaum / Wacholder / Baum des Lebens!
Sevenbaum /! Zwerck-kirschen / Rosensträuche : imgleichen Roßmarin/ Cypressen-
kraut / Salbey-stauden / Post oder Wilder Roßmarin. . Dieganß frembde träget
man mit samtihren gefässen hin / und stellet sie in die Muster an bequeme ort / ba fie
woliins gesicht kommen : als Cypressenbäumlein / Laurus / Laurus Tinus / Jasmin /
Oelbaum / Citronen / Pomeranken / Granaten / Myrten / Terebinthin / Pistacien/
Mastix-baum / Chermes-baum / Spanische Geniste / und was mehr drunten im VI.
cap. des IV. Buchs erzehlet wird.
Gyagll. Cap.
Anmerckungen bey einem
Blumengaxten.
Ndis Capitel sol zusammen getragen werden / was im
vorigen keine bequeme stelle finden konte / und gleichwol/ ehe wir
die einzele erzehlung des Blumwercks anheben / zu wissen nöhtig
ist. Umb mehrerrichtigkeit willen seen wir folgende vier titel,
i, Warnehmung der Mondwechsel
| beym Blumwerck.
Vom Mondwechsel ist droben im ersten Buch / wie selbi⸗
ger ins gemein zu beobachten / geredet worden : allhier wollen
" wir nur eine einzige Regel / welche das Blumwerck insonderheit
betrifft / anfuͤhren. Und zwar nachdem es also beschaffen / daß am Blumwetck
nichts anders als Blumen gesuchet werden / so folget auch / daß alle arbeit an saͤen /
verpflanßen / absamen / und sv fort / zu keiner andern zeit / als ein paar tage nach dem
Newen Licht und so weiter im wachsenden Mond / verrichtet werden solle : was aber
zefällte Blumen hatoder bekommen sol / damit handelt man zween tage vor / oder im
Vollen Mond selbst / wie solche krafft des Mouds in den vollen Ringel-blumen / Neg-
lein / und dergleichen mehr / sich sonderlich spüren lässet : davon beschet das lekte Ca-
pitel dieses Buchs/unter demtitel: Einfache Blumen in gefällte zu verwandeln.
2. Mu⸗