Full text: Die Luftschiffahrt nach ihrer geschichtlichen und gegenwärtigen Entwicklung

Drachen. 
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verbesserte Malayische Drachen, der Hargravesche, der auch 
in allen möglichen Formen versucht wurde, und endlich in aller- 
neuester Zeit der von Clayton erfundene Kieldrachen. 
Einige der ersten beiden Typen sind aus den verschiedenen 
Abbildungen ersichtlich und wohl bekannt; wir wollen daher hier nur 
auf den Kieldrachen kurz ein 
gehen, da derselbe in Deutsch 
land bislang noch nicht näher 
bekannt geworden sein dürfte. 
An einem langen 
Stab aus Fichtenhöolz 
ist ein mit Stoff über- 
zogenes Rahmenwerk aus Holz 
und Phosphorbronzedraht als 
Kiel angebracht. An diesen 
baut sich nun der übrige Teil 
des Drachens in gewöhnlicher 
Weise an. Abweichend ist nur 
noch die Möglichkeit der steten 
Veränderlichkeit der Befesti- 
gungsgabel. Durch eine an- 
gebrachte Sprungfeder wird 
es nämlich ermöglicht, daß 
bei starkem Winddruck die 
Drachenfläche einen kleineren 
Neigungswinkel zum Winde 
erhält, wodurch derselbe leich- 
ter abfließen kann und also 
der Druck verringert wird. 
Dies ist eine sehr wichtige 
Verbesserung. Einerseits wird 
die vertikale Stellung des Drachens dadurch eine erheblich stabilere, 
anderseits ein Zertrümmern der Drachen vermieden oder wenigstens 
eine Seltenheit, 
Will man nämlich bei schwachem Winde hochsteigen, so muß 
man leichtere, also weniger widerstandsfähige Drachen benutzen. 
Nimmt nun in den oberen Luftschichten der Wind erheblich zu, 
was man an der Erdoberfläche selbst gar nicht zu bemerken braucht, 
so ist der Drachen dem Winddrucke nicht gewachsen und wird 
zertrümmert. Die Meteorologen wissen ein Lied hiervon zu singen. 
Codyscher Drachen als Ersatz des Fesselballons.
	        
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