Full text: Die Luftschiffahrt nach ihrer geschichtlichen und gegenwärtigen Entwicklung

Die Luftschiffahrt während des Krieges 1870/71. 163 
häufig keine Aufstiege unternommen werden konnten, wurde das 
gesamte Material durch die Militärverwaltung an die Post verkauft. 
Als sich nach der vollkommen vollzogenen Einschließung von 
Paris die Notwendigkeit herausstellte, eine Verbindung mit der in 
Tours befindlichen Regierung und den in der Provinz stehenden 
Truppen zu unterhalten, organisierte der Generalpostmeister Ram - 
pont eine regelmäßige Ballonpostverbindung. 
Dampfwinde zum Einholen eines Fesselballons. 
‘Aus »Geschichte der Luftschiffer-Abteilung«. Verlag Meisenbach, Riffarth & Co.) 
Auf dem Orleansbahnhofe wurden unter Eugen und Julius 
Godards Leitung, auf dem Nordbahnhofe von Yon und Camille 
Dartois Ballonwerkstätten eingerichtet. Der Kontrakt mit der 
Regierung schrieb folgendes vor: Die Ballons sind in einer Größe 
von 2000 cbm aus gefirnißter Percaline bester Qualität anzufertigen 
und mit einem Netz aus geteerten Hanfseilen sowie einer für vier 
Personen Platz gebenden Gondel zu versehen. Sämtliche Aus- 
rüstungsgegenstände, Anker, Ventil, Ballastsäcke usw., sind vom 
Fabrikanten zu liefern, so daß die Luftschiffe fahrtbereit über- 
nommen. werden können. Für jeden Tag Versäumnis der genau 
festgelegten Lieferungsfristen sollen 50 Frank Konventionalstrafe ge- 
zahlt werden. 
Für jeden Ballon wurden anfangs 4000 Frank, später nur noch 
3500 Frank bezahlt; 300, später nur 200 Frank sollte der Führer 
erhalten, welchen der Fabrikant ebenfalls zu stellen hatte. Das Gas 
11%
	        
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