Sechzehntes Kapitel.
Die Gasbereitung und der Ballonbau.
Über die Gewinnung der für Montgolfieren erforderlichen heißen
Luft haben wir an anderen Stellen bereits eingehend berichtet; es
kommen für die Füllung von Ballons außerdem noch Wasserstoff-,
Wasser- und Leuchtgas in Frage.
Die Herstellung des spezifisch leichtesten Wasserstoffgases kann
auf mannigfache Weise erfolgen.
Die älteste von Charles angewandte primitivste Methode ist
in ihrem Prinzip noch heutzutage gültig.
Das Verfahren beruht auf der Zersetzung des Wassers durch
die Hinzuführung von Schwefelsäure zu Eisen.
Charles hatte in 40 t das Eisen mit der verdünnten Schwefel-
säure gemischt und auf diese Weise, allerdings unter großen
Schwierigkeiten, das erforderliche Gas gewonnen. Das Gas ist
aber nach der Entwicklung sehr heiß und mit Säuredämpfen ver-
unreinigt, weshalb es erforderlich ist, dasselbe zunächst in einen
Wäscher . zu leiten, in welchem es durch beständig zufließendes
frisches Wasser gereinigt und gleichzeitig gekühlt wird. Nach
dem Reinigen geht das Gas in die Trockenapparate, in denen
es mit Stoffen in Berührung kommt, welche die Feuchtigkeit gierig
aufsaugen : Chlorkalk, Holzwolle usw., erst dann geht es in den
Ballon.
Diese Methode ist mit mannigfachen Verbesserungen noch jetzt
gebräuchlich; man kann jedoch beliebig das Eisen durch Zink oder
auch die Schwefelsäure durch Salzsäure ersetzen.