Die Gasbereitung und der Ballonbau.
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Der Drachenballon, wel-
cher in der Ballonfabrik von
Riedinger in Augsburg
angefertigt wird, ist in den
meisten Staaten eingeführt,
er hat sich in allen schwie-
rigefß Verhältnissen vollauf
bewährt.
Ein außerordentlich
großer Vorteil ist es, daß
er — das Ventil ausge-
nommen — keinen starren
Teil in seiner Konstruktion
enthält.
Die Gashülle besteht
aus einem ca. 15 m langen
zylindrischen Teil mit zwei
an den Enden aufgesetzten
Halbkugeln von je 3 m
Radius.
Die Erhaltung der Form ist durch ein 150 cbm ffassendes
Ballönet gewährleistet, welches auf sinnreiche Weise durch den
Wind selbsttätig unter Druck gehalten wird.
. Man hat durch den schräg gestellten Ballon einen horizontalen
Schnitt gelegt und längs desselben die innere Ballonetwand in der
Form angenäht, daß sie sich an den kugelförmigen und zylindri-
schen Teil der Hülle anzuschmiegen vermag. Dabei bildet dieser
Stoff: gewissermaßen eine zweite innere Ballonhülle, welche aber
einen‘ mäßigen Spielraum zwischgn beiden freiläßt, in dem die Luft
vom Windfang aus eintreten kann.
In diesem Zustande befindet sich das Ballonet, wenn der Gas-
raum vollständig gefüllt ist. Sobald nun der Ballon steigt, dehnt
sich das Gas aus und drückt noch mehr auf die obere Ballonetwand;
der Druck würde sich mit zunehmender Höhe steigern bis zum
Platzen des Stoffes, wenn man dem Gase nicht Abzug gewähren
würde. Dieses geschieht durch das Inzugtreten einer an dem oberen
Stoff des Luftsackes befestigten Leine, welche zum Ventil führt.
Dasselbe wird vollkommen geöffnet bei tiefster Lage der oberen
Ballonetwand. Auf das Einstellen des Seils ist deshalb stets die
größte Sorgfalt zu verwenden.
lons.