Full text: Die Luftschiffahrt nach ihrer geschichtlichen und gegenwärtigen Entwicklung

285 
Die vorhandenen Mittel erwiesen sich aber als nicht ausreichend, 
und es wurde die Hilfe reicher Mäcene in Anspruch genommen. 
Von diesen sind zu nennen: Rudolf Herzog, Werner v. Siemens, 
Otto Lilienthal und Killisch v. Horn, der Besitzer der Berliner 
Börsenzeitung. Die drei erstgenannten sind schon verstorben. Dem 
»Herder« folgten »M. W.« — nach der in Berlin üblichen Redensart 
>»Machen wir« so genannt — und »Meteore. Mit diesem machten 
Aßmann] mit Groß und v. Killisch, später Berson u. a. fünf erfolg- 
reiche Auffahrten, 
Unermüdlich war Aßmann auf die Beschaffung neuer Geldmittel 
bedacht, weil er einsah, daß Ersprießliches nur bei Gewinnung einer 
großen Reihe von Beobachtungen unter den verschiedensten Ver- 
hältnissen zu leisten sei. 
Auf sein von dem Direktor des Meteorologischen Instituts, Pro- 
lessor v. Bezold, unterstütztes Gesuch hin bewilligte die Akademie 
der Wissenschaften 2000 Mark. 
Die Ergebnisse der Ballonfahrten entsprachen den an sie gestellten 
Erwartungen, und Aßmann faßte nun den Plan, Se. Majestät den 
Kaiser für die wissenschaftliche Luftschiffahrt zu interessieren. 
Ein Ausschuß aus Mitgliedern des Deutschen Vereins zur För- 
derung der Luftschiffahrt und anderen Förderern unterschrieb die 
Immediateingabe: Hermann v. Helm- 
holtz, Werner v. Siemens, die 
Professoren Förster, v. Bezold, 
Kundt, Güßfeld. 
Nachdem die Eingabe von der 
Akademie der Wissenschaften warm 
befürwortet war, wurde Sr. Majestät 
von den Behörden vorgeschlagen, an- 
statt der erbetenen 50000 Mark für 
50 Ballonfahrten nur 25000 Mark zu 
bewilligen. Der Kaiser interessierte 
sich für die in der Denkschrift ein- 
gehend begründeten neuen Forschun- 
gen außerordentlich und fügte dem 
Wortlaute: »Auf Ihren gemeinschaft- 
lichen Bericht vom 19./24. d. Mis. 
will Ich dem Deutschen Verein zur 
Förderung der Luftschiffahrt behufs 
Ermöglichung der von ihm geplanten 
Wissenschaftliche Luftschiffahrt.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.