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sich verschieben, und die dunkleren Töne werden blauer. Es wird
daher erforderlich, die Wirkung des hellen Lichtes, welches durch
den Einfluß der Wasserteilchen und des Staubes zurücktritt, durch
Gelbfilter zu vermehren,
Die chemisch wirksamen blauen Strahlen dagegen müssen in
ihrer Wirkung zurückgehalten werden, damit sie weniger starken
Einfluß auf die lichtempfindliche Schicht üben und im Bilde dunkler
erscheinen. Die Anwendung von Gelbfiltern ist bei gutem Licht
ohne weiteres möglich, weil man ja, wie unten ausgeführt wurde,
im Ballon im allgemeinen die Expositionszeit verringern kann.
Ballonphotographie.
Ballonphotographie einer Ortschaft bei Scheinwerferbeleuchtung.
(Aufnahme der Gesellschaft »Vega« in Genf.)
Nach Miethe empfiehlt es sich aber nicht, als Filter sog.
Holzgläser zu verwenden, deren Färbung durch Kohle erfolgt ist,
sondern »planparallele« Gläser, zwischen welche man gefärbte Gela-
tine legt; eventuell kann man auch gefärbte Gelatineplättchen direkt
vor die Platte bringen.
Diese Filter müssen in Verbindung mit farbenempfindlichen
Platten angewendet werden. Man kann aber schon richtigere optische
Farbenabstufungen gewinnen nur unter Benutzung farbenempfind-
licher Platten, d. h. solcher Platten, welche derart präpariert sind,
daß sie für die Farbe nach der roten Seite des Spektrums hin
empfindlicher sind als für diejenige nach der blauen. Dies läßt
sich aber bei den hierfür verwendbaren Platten immer nur für eine
Farbe erreichen, z. B. für Gelb, so daß Gelb heller wiedergegeben
wird als Blau. Unbedingt aber wird schon auf diesen Platten der