Full text: Die Luftschiffahrt nach ihrer geschichtlichen und gegenwärtigen Entwicklung

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Dreiundzwanzigstes Kapitel. 
Aus 200—300 m Höhe vermochte er mit einer Aufnahme 
einen Plan von etwa 100 qkm zu erzielen. 
Bei dem Ausmessen der Bilder war Thiele auf Vergrößerungen 
angewiesen, wodurch immerhin eine Fehlerquelle' mehr eingeschaltet 
wurde. 
Für die Benutzung solcher Bilder in Festungen hatte der Er- 
finder ein sog. Perspektometer entworfen, mit dessen Hilfe alle 
Entfernungen und Dimensionen der in zehnfacher Vergrößerung 
projizierten Photogramme unmittelbar abzulesen waren. 
Der österreichische Hauptmann Scheimpflug baute sich für ähn- 
liche Zwecke einen Panoramaapparat, bei welchem die Achsen der 
Objektive konvergierten. Sein Apparat wog einschließlich elektri- 
scher Auslösungsvorrichtung, Libellen und Platten nur 4,5 kg. 
Während er ursprünglich die Camera frei unter einem Kasten- 
drachen anbrachte, erzielte er durch Aufhängung derselben in seinem 
Innern eine weit ruhigere Stellung und verhütete Beschädigungen 
ogeim Herabstürzen. 
In ganz eigenartiger Weise hat A. Denissel) photographische 
Apparate vermittelst Raketen in die Luft geschossen, in der größten 
Höhe den Verschluß auslösen lassen und den Sturz der Camera 
durch Fallschirme gemildert. Die Schwierigkeit bei diesem Ver- 
fahren liegt in der Einstellung des Objektivs auf das gewünschte 
Terrain. 
') La Nature 1888, S. 263.
	        
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