Brieftauben für Ballonzwecke.
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Da aber die Tauben bei der Landung etwas durcheinander ge-
schüttelt werden, muß man ihnen vor ihrer Verwendung Ruhe
gönnen und sie erst fressen und namentlich saufen lassen.
Allgemein interessiert, wenn es auch für Luftschifferzwecke kaum
in Betracht kommen kann, die Dressur auf Hin-. und Rückflug.
Dem italienischen Kapitän Malagoli ist dies das erstemal gelungen,
und in Deutschland hat der Direktor des Militärbrieftaubenwesens,
Hoerter, bewiesen, daß die Zeitungsangaben auf Wahrheit beruhen.
Ballonsechatten auf alten Festungswerken sichtbar. Ballonphotographie des Grafen de la Vaulx.
Er hat den Tieren in einem Schlage in Hildesheim Saufen, .in einem
anderen zu Hannover aber Fressen gegeben. Das Resultat war zwar
befriedigend, war aber mit so viel Schwierigkeiten verknüpft, daß
man von dieser Dressur bald wieder abgekommen ist.
Trotz Funkentelegraphie, Lichtsignalen usw. hat man bis jetzt
auf die Mitwirkung der Brieftauben im Nachrichtenwesen nicht ver-
zichtet und wird es wohl in absehbarer Zeit auch nicht können.
Funkendepeschen und Lichtblitze können auch vom Feinde auf-
gefangen .werden, während man sich vor den Tauben kaum zu
schützen vermag.