Verlag von R. Oldenbourg in München und Berlin W. 10.
Mein Kriegstagebuch
Deutsch-Französischen Krieg 1870—71
aus dem
Von
Dietrich Freiherrn von Laßberg
Kgl. Bayer, Oberleutnant a. D.
VIIT u. 347 Seiten, gr. 8%. Preis elegant geb. M. 6.50.
Wenngleich über die ruhmreichen Kämpfe des Deutsch-Französischen Krieges
im Laufe der Jahre eine Reihe von interessanten Einzelschriften veröffentlicht wurde,
darf man doch behaupten, daß das vorliegende Buch etwas ganz Neues und Eigen-
artiges darstellt. Der Verfasser befaßt sich nicht mit der Geschichte des Krieges, er
schildert nicht in großen Zügen den Verlauf und die Wirkung der Hauptschlachten;
sondern er beschreibt in anspruchsloser, aber unmittelbar wirkender Form seine persön-
lichen Erlebnisse und Eindrücke als Kompagnieoffizier, wie er sie während des ganzen
Feldzuges täglich aufgezeichnet hat. Wir erhalten durch dieses Tagebuch, das der
Verfasser zunächst für sich selbst und seine Familie führte, und das er erst jetzt, nach
35 Jahren, auf wiederholtes Drängen seiner Freunde der Öffentlichkeit übergibt, eine
klare und genaue Vorstellung, wie sich der Krieg dem einzelnen Frontoffizier und
seinen Soldaten darstellt. Gerade dieser Umstand verleiht dem Werk seinen besonderen
Reiz und Wert.
Entwickelungsgeschichte Bayerns
ZN
M. Doeberl
Professor an der Universität München,
Erster Band:
Von den ältesten Zeiten bis zum Westfälischen
Frieden
IX und 593 Seiten. gr. 8°
Preis: broschiert M. 12.—, elegant gebunden M. 13.50.
Wenn je ein Buch einem wirklichen Bedürfnis entgegengekommen ist, so ist dies der Fall bei
Doeberls Entwicklungsgeschichte Bayerns. Wie schon im Titel ausgedrückt ist, kommt es Doeberl haupt-
sächlich darauf an, die Entwicklung Bayerns darzustellen, und zwar nach allen den Gesichtspunkten,
welche der historischen Betrachtung überhaupt unterliegen. Er will nicht eine Geschichte nur der ein-
zelnen Fürsten geben, nicht nur die kriegerischen oder nur die politischen Ereignisse schildern, sondern
er zieht alle inneren und äußeren Erscheinungen, welche das Staatsleben teils bedingen, teils durch dieses
hervorgerufen werden, in den Kreis seiner Betrachtung. Das ganze gewaltige Material ist von der
hohen Warte der Wissenschaftlichkeit aus gesichtet. Der Eindruck des Buches als eines Ganzen ist zu
tiefgehend, als daß man sagen möchte, wo man mehr oder weniger gewünscht hätte. Man freut sich,
endlich eine prächtige Geschichte des Anteils Bayerns an der Kultur zu besitzen. Ein warmer nationaler
Grundton durchzieht Doeberls Entwicklungsgeschichte, von dem Engeren richtet sich der Blick stets auf
das Weitere, auf die Geschichte des deutschen Gesamtvaterlandes. Möge Doeberls Buch weiteste Ver-
breitung finden und zu erhöhter Pflege der vaterländischen Geschichte beitragen! Allgemeine Zeitung.
Der zweite Band des Werkes wird die Entwickelung bis zur Gründung des Deut-
schen Reiches führen und mit einem Ausblicke auf die Stellung Bayerns im heutigen
Deutschen Reiche schließen. Seine Ausgabe wird Ende dieses Jahres erfolgen.